Samstag, 23.November 2024 | 06:50

Politik schaltet sich in Krise beim FC Hansa Rostock ein

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Die Gewaltkrise des FC Hansa Rostock ruft die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern auf den Plan.

Sportministerin Stefanie Drese (SPD) sagte in der Landeshauptstadt Schwerin: „Der Verein muss sich auf allen Ebenen glaubhaft und entschlossen lossagen von Gewalt, Hass und Bedrohung, ansonsten droht er im Chaos zu versinken.“ Die Rücktrittswelle im Aufsichtsrat offenbare einen tiefen Riss innerhalb der Vereinsgremien und einen Machtkampf.

Am Montag hatten fünf Aufsichtsratsmitglieder ihren Rücktritt verkündet. Es sei eine rote Linie überschritten worden, erklärten sie nach dem Zwischenfall vergangenen Samstag in Brandenburg, bei dem vermummte Täter einen Sonderzug mit Fans von Rot-Weiss Essen attackiert hatten. Die Fans waren unterwegs zu einem Auswärtsspiel bei Hansa.

Drese sicherte dem Hansa-Vereinsvorstand um Jürgen Wehlend ihre Unterstützung zu: „Ich habe bei einem persönlichen Gespräch vor wenigen Wochen den Eindruck gewonnen, dass der Vorstandsvorsitzende mit Überzeugung den FC Hansa aus dem Sumpf von Gewalt und Hass ziehen und in ruhigeres Fahrwasser lenken will.“

Innenminister Christian Pegel (SPD) erwartet von Hansa Rostock nach dem Angriff deutliche Konsequenzen für die Täter. „Diese augenscheinlich geplante Aktion ist grässlich und schockiert mich zutiefst“, erklärte der Politiker. „Erneut hat eine kleine Gruppe von Kriminellen, die den Volkssport Fußball für ihre Lust auf Gewalt missbraucht, einen großen Schaden für den Verein, die Stadt und unser Land angerichtet.“

Der FC Hansa habe schon seine Unterstützung bei den Ermittlungen zugesichert. „Ich gehe deshalb davon aus, dass Ermittlungsergebnisse von Vereinsseite harte Konsequenzen für die Täter haben werden“, sagte der Innenminister.

Drese appellierte, jeder wirkliche Unterstützer der Kogge sei jetzt aufgerufen, sich klar gegen die gewaltbereiten Gruppierungen zu stellen – in welcher Form auch immer. Es müsse sicht- und spürbar werden, dass die Täter nicht den FC Hansa repräsentierten. „Das ist nach all den Gewaltexzessen in den vergangenen Jahren schwierig, aber unbedingt notwendig, um den riesigen Imageschaden zu begrenzen und irgendwann zu reparieren.“

Die Neubesetzung des Aufsichtsrates sei eine entscheidende Wegmarke für die künftige Ausrichtung des Vereins. „Ich würde mich freuen, wenn sich in dieser extrem schwierigen Situation Menschen bereiterklären, mitzuhelfen, die Karre wieder aus dem Dreck zu ziehen. Wenn ich bei der Findung geeigneter Kandidatinnen und Kandidaten helfen kann, bin ich gern bereit dazu.“

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