Dienstag, 26.November 2024 | 19:26

Pläne der Landesregierung 2018: In Rostock sollten deutsch-russische Helikopter entstehen

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Die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern hat im Jahr 2018 Pläne verfolgt, gemeinsam mit Russland ein Hubschrauberwerk in Rostock zu errichten.

Partner der Kooperation seien der Airbus-Zulieferer Luratec AG in Rostock und das russische Unternehmen VR-Technologies, eine Tochter von Russian Helicopters, gewesen, berichtete die „Welt am Sonntag“. Demnach sollten eine unbemannte Drohne und ein leichter Passagierhubschrauber entwickelt werden.

Nach Informationen der „Welt“ gehört Russian Helicopters zu Rostec, einer staatlichen russischen Holding für die Rüstungsindustrie. Der Vorsitzende des Konglomerats ist Sergej Tschemesow, den die EU nach der Annexion der Krim 2014 als Putin-Vertrauten bezeichnete und auf ihre Sanktionsliste setzte. Die Zeitung zitierte aus einem Papier der Staatskanzlei, wonach „bis 2020 in M-V gemeinsam mit russischen Unternehmen zivile unbemannte Kleinhubschrauber produziert werden“.

Für eine Studie zur Entwicklung und Zulassung der Drohne habe im Jahr 2017 das damals CDU-geführte Wirtschaftsministerium der Firma Luratec 100.000 Euro aus dem „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ bewilligt. Die Pläne seien jedoch auf Eis gelegt worden, stattdessen habe VR-Technologies mit Unterstützung des Rostocker Unternehmens die Drohne VRT-300 entwickelt.

Für die Produktion eines Passagierhubschraubers in Rostock habe sich Ministerpräsidentin Manuela Schwesig 2018 während einer Moskau-Reise persönlich beim russischen Industrieminister Denis Manturow eingesetzt. Die Pläne einer Serienproduktion von Komponenten hätten bis März 2021 Bestand gehabt. Nach dem Treffen mit Manturow Anfang November 2018 hatte die Landesregierung mitgeteilt, die russische Seite sei stark an Windenergie interessiert.

Ein Regierungssprecher in Schwerin bezeichnete den Bericht als „grob verzerrend“: „Die Unterstellung, die Landesregierung in Mecklenburg-Vorpommern habe direkt oder indirekt russische Militärprojekte befördert und sei am Bau von Helikoptern für Putin beteiligt gewesen, weisen wir zurück“. Die Landesregierung habe zu keinem Zeitpunkt über Rüstungsprojekte mit Russland gesprochen, sie gefördert oder für sie geworben.

Sprecher Andreas Timm bestätigte zugleich, dass die Landesregierung Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern unterstützt habe, die zivile Kooperationsprojekte mit Russland aufbauen wollten. „Es habe die Hoffnung gegeben, eine Produktionsstätte für zivile Hubschrauber oder deren Komponenten in Mecklenburg-Vorpommern aufbauen und so Arbeitsplätze gewinnen zu können“, hieß es in einer Pressemitteilung.

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