„Testen, testen, testen.“ Mit diesem Motto ist Rostocks Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen (parteilos) seit Monaten unterwegs. Die Schüler und Lehrer in der Hansestadt sollen davon profitieren.
Mit dem Ziel der sicheren Schulöffnung können sich von kommender Woche an alle rund 30 000 Schüler und Lehrer in Rostock zweimal wöchentlich freiwillig auf eine Corona-Erkrankung testen lassen. Das Pilotprojekt starte mit den Abschlussklassen an 25 Schulen und werde vorerst bis zu den Pfingstferien dauern. Weitere Klassen sollen nach und nach folgen. Die PCR-Tests dazu bietet das Rostocker Biotechnologie-Unternehmen Centogene kostenlos an, teilten die Stadt und Centogene am Donnerstag mit. Rostock könne damit als Blaupause für eine weitreichende Strategie zur Schulöffnung in Deutschland gelten, die zügig auf weitere Regionen ausgedehnt werden könnte.
Die Schüler und Lehrer, die teilnehmen wollen, könnten sich online registrieren. Sie erhalten in der Schule das Testmaterial und könnten anschließend zu Hause einen Selbstabstrich durchführen. Die Proben werden in Labors von Centogene ausgewertet, die Ergebnisse sollen innerhalb von 36 Stunden digital übermittelt werden. Testung und Auswertung werden wissenschaftlich begleitet.
Wie Rostocks Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen (parteilos) sagte, habe seine Stadt bereits frühzeitig und erfolgreich ein Konzept zum präventiven Testen auf eine Corona-Infektion etabliert. „Wir sind stolz, im nationalen Vergleich immer wieder besonders stabile, niedrige Covid-19-Inzidenzwerte melden zu können.“
Mit dem Projekt sollen erneute Schulschließungen möglichst verhindert werden. Wie Centogene-Chef Andrin Oswald sagte, soll das Pilotprojekt der Politik und den Entscheidungsträgern demonstrieren, dass dies mit PCR-Tests umsetzbar ist. Sie könnten die Infektionen auch bei geringer Viruslast erfassen. Centogene könne seine Kapazitäten von derzeit über 30 000 Tests bei Bedarf weiter ausbauen. Zusammen mit Partnerlaboren sei eine bundesweite Strategie möglich.