Die Kosten für Pflegeheimplätze steigen in Mecklenburg-Vorpommern weiterhin stärker als in allen anderen Bundesländern, bleiben im Ländervergleich aber moderat.
Wie aus Daten des Verbandes der Ersatzkassen hervorgeht, lag Anfang Juli der Eigenanteil für einen Heimplatz im Nordosten bei durchschnittlich 1828 Euro pro Monat. Das waren 132 Euro mehr als zu Beginn dieses Jahres. Im bundesweiten Durchschnitt stiegen die für Heimbewohner berechneten Beiträge im ersten Halbjahr formell um 69 auf monatlich 2248 Euro. Doch lagen die Eigenanteile real niedriger, weil der Bund seit dem 1. Januar – gestaffelt nach Aufenthaltsdauer – Heimbewohnern für Pflege und Betreuung einen Zuschuss zahlt.
Im ersten Jahr im Heim waren zum 1. Juli demnach bei einer staatlichen Beihilfe von 5 Prozent im bundesweiten Schnitt 2200 Euro pro Monat aus eigener Tasche fällig, in Mecklenburg-Vorpommern 1786 Euro. Den höchsten Kostensatz verzeichnete Baden-Württemberg mit 2555, den niedrigsten Sachsen-Anhalt mit 1662 Euro pro Monat. Die Zuschüsse steigen mit längerem Heim-Aufenthalt und dämpfen die Kostenzuwächse bei der Unterbringung dann jeweils stärker, um bis zu 70 Prozent bei mehr als dreijährigem Aufenthalt. Wer länger als drei Jahre im Pflegeheim lebt, zahlt im Nordosten aktuell etwa 450 Euro weniger als im Dezember 2021.
In Mecklenburg-Vorpommern leben nach Angaben des Sozialministeriums rund 20 000 Menschen in Pflegeheimen. Die Durchschnittsrente liegt im Nordosten nach Berechnungen der Deutschen Rentenversicherung bei etwa 1300 Euro im Monat.
Die von den Heimbewohnern zu entrichtenden Eigenanteile setzen sich aus drei Positionen zusammen. So werden nach Berechnungen des Ersatzkassenverbandes in Mecklenburg-Vorpommern aktuell für Pflege und Betreuung durchschnittlich 836 Euro, für Zimmer und Essen 655 Euro und als Investitionspauschale 337 Euro pro Monat erhoben. Je nach Pflegestufe erhalten die Heimbetreiber zudem Geld von den Pflegekassen.