Mit einer Protestaktion will die Pflegebranche im Nordosten erneut auf Missstände aufmerksam machen.
Geplant sei für Dienstagabend ein Autokorso von Linstow nach Güstrow, teilte das Aktionsbündnis „Pflege in Not“ am Sonntag mit. Am Dienstag und Mittwoch treffen sich in Linstow die Mitglieder des Landesverbandes des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste (bpa). Das Aktionsbündnis „Pflege in Not“ teilte mit, es gebe große Existenzängste in der Branche. Bereits am vergangenen Montag hatten Hunderte Pflegebeschäftigte und Pflegedienstbetreiber in Schwerin demonstriert.
Der demografische Wandel, Fachkräftemangel sowie gestiegene Kosten setzen der Branche zu. Die Schweriner Sozialministerin Stefanie Drese (SPD) hatte zuletzt gesagt, sei eine „Herkulesaufgabe“, eine bedarfsgerechte und für die Patienten bezahlbare Pflege zu gewährleisten. Das sei nur gemeinsam zu schaffen. Drese forderte grundlegende Reformen.
Kassen und Pflegedienste im Nordosten hatten sich zuletzt nur mit Hilfe eines Schlichters auf einen Ausgleich der höheren Kosten durch die seit September 2022 vorgeschriebenen Tarifgehälter verständigen können. Weil die ambulanten Dienste über Monate in Vorleistungen gehen mussten, drohten nach Verbandsangaben Insolvenzen.
„Auch nach dem Abschluss in der Häuslichen Krankenpflege steht die Zukunftssicherheit der pflegerischen Versorgung in Mecklenburg-Vorpommern unter immensem Druck“, hieß es vom Bündnis. Mit Blick auf eine Aussprache zu dem Thema im Landtag in der zurückliegenden Woche kritisierte das Bündnis, dass unter anderem die Landtagsfraktionen der regierenden SPD und Linken die prekäre Lage der Pflegedienste nicht ernst nähmen.