Der Paritätische Wohlfahrtsverband sieht in Mecklenburg-Vorpommern für die Zukunft einen deutlich höheren Personalbedarf als von den Pflegekassen prognostiziert.
„Eine Personalbedarfsplanung muss auch die ambulante und teilstationäre Pflege in den Blick nehmen, die Eingliederungshilfe und den weiteren Gesundheitsbereich, einschließlich der Krankenhausversorgung“, sagte der Verbandsvorsitzende Friedrich Wilhelm Bluschke am Mittwoch in Schwerin.
Die von den Kassen angenommenen 1800 zusätzlich benötigten Vollzeitkräfte reichen seinen Angaben nach nicht aus. Da es hierzu jedoch keine konkreten Zahlen gebe, müsse die Landesregierung zunächst eine Bedarfsplanung erstellen. Der Paritätische forderte zudem eine niedrigschwellige Ausbildung benötigter Helfer, hierzu gehörten eine Befreiung vom Schulgeld und ausreichend Ausbildungsplätze. „Die dadurch entstehenden Kosten müssen durch die Pflegeversicherung und Steuermittel aufgefangen werden und dürfen nicht zulasten der Pflegebedürftigen gehen“, hieß es.
Anlässlich der Verbandsanhörung für die vom Land geplante Umsetzung einer neuen Personalbemessung in der Pflege zeigte sich Bluschke jedoch grundsätzlich optimistisch. „Mit dem Gesetz fällt die starre Fachkraftquote von 50 Prozent und ermöglicht es den Einrichtungen, neben Pflegefachkräften auch weitere qualifizierte Pflegehelfer oder Assistenzkräfte in der Eingliederungshilfe einzustellen und somit insgesamt mehr Personal zur Verfügung zu haben“, sagte er. Die neue Berechnungsgrundlage soll zum 1. Juli greifen.