Verkehrsminister Christian Pegel (SPD) hat die Forderung der oppositionellen Linken nach einem 365-Euro-Studententicket für ganz Mecklenburg-Vorpommern als nicht finanzierbar zurückgewiesen. Es sei von Kosten in Höhe von 7 bis 10 Millionen auszugehen, sagte Pegel am Donnerstagabend im Landtag.
Ein 365-Euro-Nahverkehrsticket für ein Jahr gibt es seit 1. Februar bereits für Auszubildende. Die Nachfrage ist jedoch verhalten – womöglich auch coronabedingt. Von den rund 34.000 Berechtigten haben den Angaben zufolge erst 2500 das Ticket erworben.
Mignon Schwenke von der Linken führte das auch ein mangelhaftes Angebot im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) zurück. „Wo nichts fährt, kann auch nichts genutzt werden“, sagte sie. Schwenke forderte, das Azubi-Ticket auf Studenten zu erweitern und zugleich das ÖPNV-Angebot auszubauen.
Pegel hielt ihr entgegen, wenn man das Ticket Studenten gewähre, könnten auch andere Gruppen dies fordern, etwa Senioren oder Schüler. Langfristig wäre das wünschenswert, sagte er. Den Azubis gewähre man es, weil ihnen eine Berufsschule zugewiesen werde. Sie ist mitunter weit vom Wohnort entfernt.
Pegel zufolge sollte lieber in eine Verbesserung des Angebots investiert werden, vor allem in Rufbusse. Im Landkreis Ludwigslust-Pachim, wo damit sehr früh begonnen wurde, habe man durch den Rufbus im vergangenen Jahr 30.000 Fahrgäste mehr gezählt. Dabei gibt es auf festen Linien ein regelmäßiges Angebot, gefahren wird aber nur bei Bedarf per Kleinbus oder Taxi. Der Bedarf muss zwei Stunden vor der Fahrt angemeldet werden.