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Party mit Merz und Baerbock: In Laschets Wohnung feiern Schwarz und Grün zusammen

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Am Vorabend des Bundestags-Showdowns zur Asylpolitik am Freitag ist es zu einem bemerkenswerten Treffen von Politikern der CDU und der Grünen gekommen. Der frühere CDU-Chef und Kanzlerkandidat Armin Laschet lud nach Angaben des „Stern“ am Donnerstagabend zu einem privaten Treffen in seine Berliner Wohnung ein – und mehrere hochrangige Politiker beider Parteien kamen.

Zu den Gästen zählten demnach Außenministerin Annalena Baerbock, Landwirtschaftsminister Cem Özdemir und Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt von den Grünen. Von CDU-Seite waren laut „Stern“ unter anderem Parteichef und Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz sowie der frühere Gesundheitsminister Jens Spahn dabei. Das Treffen hieß „Auf ein Glas mit Armin Laschet“. Die Einladungen wurden schon vor Wochen verschickt.

Zu den mehreren Dutzend Gästen zählten auch Mitglieder der FDP und Nicht-Politiker. Teilnehmer beschreiben laut „Stern“ die Atmosphäre des Treffens als freundlich und zwanglos. Von einem Strategietreffen könne nicht die Rede sein, werden Beteiligte zitiert. Die Runde habe keinerlei politischen Charakter gehabt, sondern sei eine rein private Einladung gewesen.

Dennoch ist das Treffen in der Schlussphase des Bundestagswahlkampfs von politischer Bedeutung. Seit Monaten debattieren CDU und CSU über ihren Umgang mit den Grünen. Besonders die CSU drängt auf einen größtmöglichen Abstand zur Partei von Kanzlerkandidat Robert Habeck. Dass sich just in der Woche, in dem der Zwist zwischen Union und Grünen in der Migrationspolitik offensichtlich wurde, Spitzenpolitiker beider Parteien bei einem lockeren Austausch trafen, dürfte für Diskussionen sorgen.

Andererseits könnte es für die Zeit nach der Wahl auch von Vorteil sein, dass die Kontakte beider Parteien nicht völlig zum Erliegen kommen und man sich auch in anderen Zusammenhängen trifft als nur in der Wahlkampfarena. Trotz größter politischer Differenzen gibt es offenbar noch die Bereitschaft zum Gespräch.

Die Initiative Laschets ist allerdings nicht überraschend. Ihm wird ein gutes Verhältnis zu den Grünen nachgesagt. Einst war er Mitglied der sogenannten „Pizza-Connection“, einer Kontaktgruppe von schwarzen und grünen Politikern in den 90er-Jahren, die gemeinsame Positionen ausloteten. Vertreter beider Parteien trafen sich damals im Kellerraum eines Bonner Nobel-Italieners. Laschet werden derzeit zudem Ambitionen auf einen Posten in der kommenden Bundesregierung nachgesagt. Die Union ist laut aktuellen Umfragen mit Abstand stärkste Kraft.

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