Die Stelle des Rostocker Oberbürgermeisters ist seit Juni vakant, denn Ex-Rathauschef Madsen amtiert inzwischen als Minister in Kiel. Der Wahltermin steht, das Bewerberfeld formiert sich.
Rostock (dpa/mv) – Gut drei Monate vor der Oberbürgermeisterwahl in Rostock haben mehrere Parteien ihre Kandidaten bereits offiziell aufs Schild gehoben, weitere stehen vor dem Sprung. Noch bis zum 30. August 16.00 Uhr können sich Bewerber für den wichtigsten Posten im Rathaus der größten Stadt im Nordosten melden. Gewählt wird Mitte November.
Das grün-linke Spektrum setzt auf Frauen. Bündnis90/Die Grünen nominierten die Bundestagsabgeordnete und Koordinatorin der Bundesregierung für Maritime Wirtschaft und Tourismus, Claudia Müller, als Kandidatin. Die SPD schickt die Leiterin des Staatlichen Bau- und Liegenschaftsamtes, Carmen-Alina Botezatu, ins Rennen.
Der Kreisverband der Linken entscheidet zwar erst am Montagabend endgültig. Nominiert werden dürfte aber die Landtagsabgeordnete Eva-Maria Kröger, die auch Fraktionschefin ihrer Partei in der Rostocker Bürgerschaft ist. Der Vorstand der Linken sprach sich am vergangenen Donnerstag für sie aus. Auch Rostocks Sozial- und Gesundheitssenator Steffen Bockhahn hatte sein Interesse signalisiert.
Nahezu zeitgleich zu den Linken steht am Montagabend bei der FDP sowie der CDU die OB-Wahl inklusive Personalien auf der Tagesordnung. Der Vorstand des Rostocker FDP-Kreisverbandes berät über seine Empfehlung für einen Bewerber. Auch der CDU-Kreisvorstand tagt zu dem Thema.
FDP und CDU führten gemeinsam ergebnisoffene Gespräche mit möglichen Kandidaten, betonten die Liberalen. Es kursieren Namen. Als möglicher Kandidat von CDU und FDP ist der Direktor des Landesbereitschaftspolizeiamtes, Michael Ebert, im Gespräch. Der frühere Rostocker Polizeichef signalisierte, dass er den Top-Posten im Rathaus anstrebt, hielt den Ball aber flach.
„Ob ich ein geeigneter Kandidat für diesen verantwortungsvollen Posten bin, müssen die politischen Parteien und die Bürgerinnen und Bürger der Hansestadt Rostock entscheiden“, sagte er dem NDR. Der FDP-Kreisverband entscheidet bei einem kleinen Parteitag am 19. August endgültig über die Nominierung eines Kandidaten. Bei der CDU ist der Termin noch offen.
Fest steht hingegen das Wahldatum 13. November. Sollte eine Stichwahl nötig werden, ist diese für den 27. November terminiert. Notwendig wurde die Wahl, weil der bisherige Amtsinhaber Claus Ruhe Madsen im Juni als Wirtschaftsminister ins Kabinett von Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) nach Schleswig-Holstein wechselte.