Statt bislang nur an Förderschulen, können künftig auch Schüler an Regionalen und Gesamt-Schulen in Mecklenburg- Vorpommern ein freiwilliges 10. Schuljahr absolvieren, um einen anerkannten Schulabschluss zu erhalten.
Damit solle den Schulabgängern der Start ins Berufsleben erleichtert und der bislang hohe Anteil von Schulabbrechern verringert werden, begründete Bildungsministerin Simone Oldenburg (Linke) am Mittwoch in Schwerin die zum kommenden Schuljahr geplante Neuerung. Ihren Angaben zufolge verlassen alljährlich mehr als 600 Schüler die Schule ohne Berufsreife. Mit acht bis zehn Prozent weise Mecklenburg-Vorpommern bundesweit eine der höchsten Abbrecherquoten auf.
Laut Oldenburg treten mit der Reform der Schulabschlussverordnung weitere Neuerungen in Kraft. So sind Jahresarbeiten an Regionalen Schulen künftig keine Pflicht mehr. Besonders leistungsstarke Schüler können sich unter bestimmten Voraussetzung von einer Prüfung in einem Hauptfach befreien lassen und Abiturienten, die sich nach der zehnten Klasse freiwillig der Prüfung zur mittleren Reife unterziehen, müssen nicht mehr automatisch das Gymnasium verlassen.
Außerdem werde der Berechnungsmodus für die Abschlussnoten vereinfacht. „Wir haben die Verfahren harmonisiert, aus fünf Verordnungen wurde eine. Alles wird transparenter, Lehrer und Schüler werden entlastet“, erklärte Oldenburg.