Mittwoch, 27.November 2024 | 17:57

Nur Männer, nur einer unter 50: Frauen-freie Taskforce des DFB sorgt für Unmut

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Nach dem deutschen WM-Aus fürchtete Tabea Kemme, der DFB würde die Aufarbeitung des Debakels ohne externe Expertise lösen. Die nun präsentierte Taskforce des Verbandes besteht aus bekannten Männern – und das löst Kritik aus. DFB-Boss Bernd Neuendorf beschwichtigt.

DFB-Präsident Bernd Neuendorf hat die Besetzung des neuen Expertengremiums beim Deutschen Fußball-Bund ohne Frauenanteil verteidigt. „Wir haben uns für diese Namen entschieden. Interessant ist das Ergebnis“, nicht die Namen, die diskutiert wurden, sagte er. „Es geht hier um die künftige Entwicklung der Männer-Nationalmannschaft, und alle diese Personen, die wir benannt haben, haben eine Verbindung zur Nationalmannschaft.“

Die Expertengruppe unter der Leitung von Neuendorf (61) und DFB-Vizepräsident Hans-Joachim Watzke (63) bilden Karl-Heinz Rummenigge (67), Rudi Völler (62), Oliver Kahn (53), Matthias Sammer (55) und Oliver Mintzlaff (47). „Viele waren Spieler, sie kennen den Verband, die Nationalmannschaft der Männer. Das ist schon sehr wichtig, dass so ein ‚Know-how‘ hier vertreten ist“, sagte Neuendorf. Das Gremium soll über die Zukunft der DFB-Auswahl und die künftige Besetzung des Postens des ehemaligen Geschäftsführers Oliver Bierhoff beraten. Der DFB könne „keinen Riesenkreis machen, das ist glaube ich zu viel“, fügte der DFB-Präsident an. „Wir mussten es begrenzen und eingrenzen. Ich glaube, die Personen, um die es hier geht, sind über alle Zweifel erhaben.“

In den sozialen Medien war Kritik an der Zusammensetzung des Gremiums aufgekommen, insbesondere, weil dieses nur aus Männern besteht. Vor der Verkündung hatte die frühere Nationalspielerin Tabea Kemme, aktuell bei MagentaTV als WM-Expertin im Einsatz, vor eben einer solchen Zusammenstellung gewarnt. Sie forderte nach dem Vorrundenaus der DFB-Elf, einerseits die Fußballer selbst einzubinden – und auf externe Expertise zurückzugreifen.

„Es wird über uns Aktive entschieden – und nicht mit uns. Wir dürfen die Eigendynamik dieses Fußball-Kosmos nicht unterschätzen“, sagte Kemme vor rund einer Woche. „Man holt keine anderen Menschen dazu, die vielleicht auch mal hinterfragen, was wir da manchmal für einen Quatsch machen.“ Es müsse sich beim DFB jeder fragen: „Führe ich eine Position aus, weil ich die Position unbedingt haben will? Oder führe ich die Position aufgrund der Sache aus, für die ich Expertise besitze? Die Antwort hat jeder Verantwortliche.

Ob er sie sagen will, ist die andere Frage.“ Ähnliche Worte wie die damals von Kemme gewählten („Klüngelrunde“) fanden sich nun in der Kritik rund um die wenig diverse Besetzung der Taskforce wieder.

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