Auch der zweite Strang der umstrittenen Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 wird mit Gas befüllt.
Die schrittweise Befüllung zum Aufbau des erforderlichen Drucks habe am Freitag begonnen, teilte die Nord Stream 2 AG mit. Zuvor seien Prüfungen an der Leitung abgeschlossen worden. Die erstmalige Befüllung ist Voraussetzung für den Betrieb der Leitung. Wann dieser aufgenommen wird, ist allerdings noch unklar.
Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur, hatte am Donnerstag gesagt, dass es ausstehende Entscheidungen über eine Erlaubnis für den Gastransport nicht im ersten Halbjahr des kommenden Jahres geben werde. Ein Zertifizierungsverfahren hat die Bundesnetzagentur im November vorerst ausgesetzt. Die Zertifizierung komme nur dann in Frage, wenn die Betreiberfirma in einer Rechtsform nach deutschem Recht organisiert sei, hieß es. Dem will die Nord Stream 2 AG mit Sitz im schweizerischen Zug mit Gründung einer deutschen Tochterfirma entsprechen.
Die viermonatige Frist für das Verfahren wäre eigentlich im Januar abgelaufen. Die Zeit, für die das Verfahren ausgesetzt ist, wird aber nicht gezählt. Die verbleibende Frist von weniger als zwei Monaten zählt erst wieder ab Wiederaufnahme des Verfahrens. Auch nach einer Entscheidung der Bundesnetzagentur ist anschließend eine Überprüfung durch die EU-Kommission vorgesehen, die bis zu vier Monate dauern kann. Nach der Stellungnahme aus Brüssel hat wiederum die Bundesnetzagentur zwei Monate Zeit für eine etwaige Zertifizierung.
Die Befüllung des ersten Strangs war laut Betreiber im Oktober abgeschlossen worden.