Dienstag, 26.November 2024 | 19:16

Nkunku führt RB Leipzig zum erneuten DFB-Pokal-Sieg

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Um 22.17 stemmte Kapitän Willi Orban den DFB-Pokal in die Luft, neben ihm schrie Christopher Nkunku seine Freude über diesen nächsten Titel mit RB Leipzig heraus – und die Fans von Eintracht Frankfurt pfiffen die Feierlichkeiten im Berliner Olympiastadion gnadenlosen nieder. Den Sachsen war es egal, RB jubelte über dieses kleine Stück Tradition in der so jungen Vereinsgeschichte: Nach dem 2:0 (0:0) über die Eintracht ist Leipzig zum zweiten Mal in Folge DFB-Pokalsieger.

„Wir waren das Quäntchen besser, es war kein hochpackendes Finale“, gab RB-Sportchef Max Eberl zu, „aber die Spannung war die ganze Zeit da. Am Ende ist es mir scheißegal, Hauptsache wir haben es gewonnen.“ Er sei „ein Stück weit überwältigt“.

„Wer so etwas gewinnt, der muss auch feiern können, und das werden wir tun“, kündigte Leipzigs Konrad Laimer an, der sich nun wohl dem FC Bayern anschließt. Und auch der Mann des Tages wird RB ja vermutlich verlassen: Nkunku traf mit einem stark abgefälschten Schuss (71.) zur Führung. In der Schlussphase legte er zudem das 2:0 durch Dominik Szoboszlai (85.) auf. Nun steht ein Wechsel zum FC Chelsea im Raum, es war wohl sein letzter Auftritt für Leipzig. „Das könnte sein“, sagte Eberl dazu nach dem Spiel.

Nichts war es also mit dem traumhaften letzten Akt für Oliver Glasners ruhmreiche Geschichte als Frankfurt-Coach. „Wir waren mit Leipzig auf Augenhöhe, und das ist eine Auszeichnung“, sagte der Österreicher im ZDF. Nach zwei Jahren, einem sensationellen Europa-League-Sieg 2022 und zuletzt atmosphärischen Spannungen wird er den Klub wie angekündigt verlassen. Er blicke auf eine „wunderbare, fantastische Zeit zurück“.

Die Eintracht, die den Pokal zuletzt 2018 gewonnen hatte, muss weiter auf ihren sechsten Titel warten und tritt durch die Niederlage in der kommenden Saison in der Conference League an. Die Bundesliga-Saison hatte Frankfurt als Tabellensiebter abgeschlossen, hätte sich mit einem Pokalerfolg jedoch für die Europa League qualifiziert. Dorthin rückt nun Bayer Leverkusen nach, weil Leipzig als Bundesliga-Dritter für die Champions League qualifiziert ist.

Leipzig brachten die lautstarken Gesänge der Frankfurter Anhänger schon zu Beginn des Spiels nicht aus der Fassung, früh hätte der Favorit vor 74.322 Zuschauern bereits in Führung gehen können. Nach einem Frankfurter Ballverlust dribbelte sich Szoboszlai stark durch die Reihen und fand per Steckpass Timo Werner (4.). Völlig frei glich sein Abschluss jedoch einer besseren Rückgabe für Eintracht-Torwart Kevin Trapp.

Während RB offensiv nach der Werner-Chance kaum noch etwas einfiel, hatte die Eintracht in dieser Phase mehr vom Spiel – und doch schien sie von Randal Kolo Muani abhängig. Wenn der Franzose (15 Bundesliga-Tore) die Leipziger Abwehr zum Tanz einlud, wurde es gefährlich. So auch, als der 24-Jährige nach einem Patzer von Leipzigs Lukas Klostermann in den Strafraum stürmte und ans Außennetz schoss (16.).

Glasner, der angekündigt hatte seinen letzten Abend als Eintracht-Trainer „genießen“ zu wollen, wirkte in dieser Phase wie an den Rand seiner Coaching Zone festgeklebt. Gestenreich korrigierte der Österreicher seine Spieler immer wieder, feuerte an und litt, wenn etwas nicht klappte. Und fast hätte er sich schon jetzt über den Rückstand ärgern müssen. Wie aus dem Nichts fand Laimer Nkunku (42.), dessen Schuss jedoch entscheidend abgefälscht wurde. Ecke statt 1:0.

Nach der Pause wurde es zunächst nur auf den Rängen so richtig heiß. Die Frankfurter Fans – und auch einige Leipziger – zündeten Rauchtöpfe, Böller und Bengalos, das Olympiastadion war in dicken Nebel gehüllt. Viel zu verpassen gab es auf dem Rasen jedoch nicht, die Abwehrreihen dominierten, bis Mario Götze an seinem 31. Geburtstag eine Idee hatte. Nach Ablage von Kolo Muani zog der 2014er-Weltmeister volley ab, RB-Torwart Janis Blaswich parierte (64.).

Letztlich brauchte es eine Einzelleistung Nkunkus für ein Tor. Sein Schuss ins Glück nach tollem Dribbling war gleich mehrfach abgefälscht, bevor Trapp nur zusehen konnte, wie der Ball ins Netz flog. Wenig später spielte er Szoboszlai im Strafraum entscheidend frei.

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