Die neue AfD-Fraktion im Landtag hat nach vierstündiger Sitzung ihren Vorsitzenden Nikolaus Kramer wiedergewählt.
Kramers Wunschkandidat für den Posten des Parlamentarischen Geschäftsführers, Thomas de Jesus Fernandes, musste sich hingegen dem Abgeordneten Thore Stein geschlagen geben. „Die Mehrheit der Fraktion hat das anders entschieden und natürlich – wie sich das gehört – trage ich diese Mehrheitsentscheidung mit“, sagte Kramer am Freitag nach der Wahl. Die AfD trat zu ihrer ersten Fraktionssitzung nach der Landtagswahl zusammen.
Zu Details des Wahlergebnisses wollte sich weder Kramer noch Stein äußern. De Jesus Fernandes wird laut Kramer für den Vorstand kandidieren. Der bisherige Parlamentarische Geschäftsführer der AfD, Ralph Weber, wurde bei dieser Wahl nicht mehr aufgestellt. Gegen ihn läuft zudem ein Parteiausschlussverfahren. Er soll unter anderem den Landesvorsitzenden Leif-Erik Holm bei einem Parteitag als „Landesdiktator“ und seine Unterstützer als „Kanalratten“ beschimpft haben.
Mit Blick auf die künftige Oppositionsarbeit im Landtag sagte der alte und neue Fraktionsvorsitzende am Freitag, dass die AfD ihr Profil weiter schärfen und Vorwürfen entgegentreten wolle, sie sei eine Ein-Themen-Partei. Die AfD hatte bei der Landtagswahl 16,7 Prozent erreicht und zieht damit mit 14 (minus 4) Abgeordneten in den neuen Landtag ein. Sie ist damit im Parlament wie schon nach der letzten Wahl die zweitstärkste Fraktion hinter der SPD.
Neun Abgeordnete sind zum ersten Mal in den Landtag eingezogen, damit stellen sie die Mehrheit. Mit einem Durchschnittsalter von 45,4 Jahren ist die Fraktion zudem laut einem Sprecher die jüngste im neu gewählten Parlament.