Montag, 07.April 2025
5.7 C
Wismar

anzeige

informationen unserer partner

city.news+

die nachrichten aus der hansestadt

Neuzugang begeistert endlich: Blitzriese BVB traut sich plötzlich Supertrainer Hansi Flick zu

Auf dem Weg in die Champions League legt Borussia Dortmund gerade einen kleinen, aber beeindruckenden Zwischensprint hin. Der abgestürzte Riese aus Westfalen setzt in der Fußball-Bundesliga seine Aufholjagd fort und schiebt sich nach dem Patzer des FSV Mainz 05 bis auf fünf Punkte an Platz vier heran. Der würde reichen, um sich das Königsklassen-Startrecht erneut zu erwerben. Beim SC Freiburg gewinnen die Schwarzgelben am Samstagnachmittag mit 4:1. In der Woche zuvor waren bereits die Mainzer klar besiegt worden. Viel Zeit, diese schönen und in dieser Saison selten gewordenen Momente zu genießen, bleibt nicht. Die nächsten Giganten stehen bereits vor der Tür: In der Champions League wartet der FC Barcelona, in der Bundesliga der FC Bayern.

Noch vor einigen Wochen wäre die Aussicht auf diese Giganten-Spiele nichts gewesen, was den Dortmundern mutige Ansagen entlockt hätte. Zu tief steckten sie im Sumpf des eigenen Absturz. Zuversicht auf irgendeine Form Besserung musste man sich erzwingen, auf dem Fußballfeld fand sie sich nur noch sporadisch. Doch so ist Fußball. Die Euphorie kommt manchmal schneller zurück als die Tristesse noch „Auf Wiedersehen“ sagen kann. Karim Adeyemi (35.), Carney Chukwuemeka (52.) sowie die beiden eingewechselten Serhou Guirassy (68.) und Jamie Gittens (78.) sorgten mit ihren Toren für den großen Optimismus-Kick.

Vor allem Leihspieler Chukwuemeka. Der Mann, der dem FC Chelsea gehört und Teil der legendären „loan army“ ist, setze bei seinem ersten Einsatz in der Startelf gleich reichlich Akzente. Für die Gigantenduelle könnte er zu einer „Geheimwaffe“ werden. „Der Junge ist brutal stark“, sagte Torwart Gregor Kobel über den Engländer: „Er tut uns sehr gut.“ Ähnlich beurteilte das auch Kovac, der wegen physischen Defiziten lange auf ihn warten musste: „Der Junge hat zuletzt fleißig an sich gearbeitet. Wir haben einen tollen Fußballer dazugewonnen.“

Ein bisschen Glück braucht der BVB

Allerdings könnte die nächste Aufgabe kaum schwerer sein: Am Mittwoch steht das Viertelfinal-Hinspiel in der Königsklasse an, es geht zum auferstandenen FC Barcelona mit Supertrainer Hansi Flick. Die Katalanen konnten ihre Generalprobe zwar nicht ganz so gut gestalten wie der BVB, aber als Tabellenführer der La Liga – vier Punkte vor Real Madrid – ist das Vertrauen in das eigene Können nach der Punkteteilung gegen Betis Sevilla (1:1) nicht erschüttert. „Es ist ein weiterer Punkt. Es ist April und wir sind in einer guten Situation“, sagte Flick. „Alles, was wir geschaffen haben, ist außergewöhnlich.“

Das kann die Borussia für sich nicht beanspruchen. Die oft verzweifelte Suche nach Konstanz und Stabilität ist längst nicht abgeschlossen, auch wenn die Maßnahmen von Notfallsanitäter Niko Kovac immer mehr zu greifen scheinen. Der Trainer, um den es nach seiner Anstellung schnell Gerüchte um ein Blitz-Aus im Sommer gegeben hatte, sammelte derzeit gute Argumente für sich. Sein Vertrag ist indes ohnehin bis 2026 ausgestattet. In Freiburg brauchte seine Mannschaft ein bisschen Glück, um richtig ins Spiel zu kommen. Nach knapp 15 Minuten hätte Junior Adamu die Führung erzielen können, vielleicht müssen. Doch es gelang ihm nicht, eine tolle Kombination des Sportclubs aus kurzer Distanz erfolgreich abzuschließen. Nur fünf Minuten später hatten die Gäste erneut Glück, als Abwehrspieler Ramy Bensebaini der Ball im Strafraum an die Hand sprang. Schiedsrichter Felix Zwayer entschied sich gegen einen Pfiff. Dann wuchs der BVB in diesem Spiel – und darüber hinaus.

„Jedes einzelne dieser Spiele ist machbar“

Die Dortmunder sind bereit für einen Coup in Barcelona, den kaum jemand für möglich hält: „Wir trauen uns zu, ihnen wehtun zu können“, sagte der gleichermaßen erleichterte und mutige Sportdirektor Sebastian Kehl: „Wir werden versuchen, uns eine gute Ausgangsposition zu erarbeiten.“ Auch Kovac glaubt daran, dass sein Team für die große Aufgabe bereit ist: „Es wird eine ganz andere Herausforderung, weil wir dort gegen die angriffsstärkste Mannschaft Europas spielen, da müssen wir gut verteidigen können.“ Der bereits siebte Sieg in Folge gegen den Lieblingsgegner aus dem Breisgau hat den BVB blitzgenesen lassen von allen den Schmerzen der Saison. „Es wird schwer – aber jedes einzelne dieser Spiele ist machbar“, sagte Nationalspieler Pascal Groß. Kobel sprach von einer „Mega-Chance“, bei der „wir befreit aufspielen und alles raushauen können.“ Und auch Karim Adeyemi zeigte sich „überzeugt“ davon, dass „wir in Barcelona ein gutes Ergebnis holen“.

Auf dem Weg in die Champions League hat der BVB sein Selbstvertrauen zurück. Die Bosse auf der Tribüne im Freiburger Stadion lächelten zufrieden, Trainer Kovac und seine Spieler ließen sich auf dem Rasen vor den Fans feiern. Ein bisschen Zeit, diese selten gewordenen Momente zu genießen, fanden sie dann doch noch. Aber schnell ging der Blick nach vorne: „Wir werden sehen, was am Ende dabei rauskommt. Aber die Richtung stimmt“, sagte Kovac vor dem gigantischen Dreierpack binnen sechs Tagen. Die anstehenden Partien seien doch „die Spiele, für die wir alle leben, wovon wir als kleine Jungs träumen.“

Kommentiere den Artikel

Bitte schreibe deinen Kommentar!
Bitte gib hier deinen Namen ein

lass' uns dir doch helfen

Mit einem Stichwort oder auch nur einem Namen findest du, wonach du suchst

Unser gesamtes Archiv mit tausenden Artikeln, Beiträgen und zahlreichen Informationen steht dir bei der Suche zur Verfügung. Dabei stehen dir alle Bereiche wie z.B. Politik, Sport, Wirtschaft oder Rostock, Schwerin, Wismar zur Verfügung.