In den vergangenen zehn Jahren hat es einen Anstieg von diagnostizierten Fällen der Hautkrankheit Neurodermitis in Mecklenburg-Vorpommern gegeben. Die Zahl der Betroffenen im Nordosten stieg von 2012 bis 2022 um 18 Prozent, wie die Krankenkasse Barmer mitteilte. Das habe eine standardisierte Hochrechnung auf Basis der Barmer-Versichertenzahlen ergeben.
2022 seien es den Berechnungen zufolge 85.000 Betroffene gewesen, 2012 noch 72.000. Die Barmer hatte dazu ambulante Neurodermitis-Diagnosen ausgewertet.
„Gerade im Herbst kommt es zu Neurodermitis-Schüben, da die kühlen Außentemperaturen und die trockene Heizungsluft der Haut besonders zusetzen“, teilte der Landesgeschäftsführer der Barmer für Mecklenburg-Vorpommern, Henning Kutzbach, mit. Hautärzte könnten dann am besten einschätzen, ob die Behandlung der Neurodermitis mit verschreibungspflichtigen Präparaten erforderlich sei oder ob herkömmliche Cremes verwendet werden könnten.
Kinder seien besonders häufig von Neurodermitis betroffen. Bei Erwachsenen komme es häufiger zu symptomfreien Phasen, auch wenn die Krankheit nicht heilbar sei. Im Jahr 2022 litten den Angaben nach in Mecklenburg-Vorpommern im Durchschnitt 5,8 Prozent der Frauen und 4,6 Prozent der Männer an der Krankheit. Häufiges Symptom sei juckender Hautausschlag. Faktoren wie Rauchen, Umweltverschmutzung und übertriebene Hygiene könnten das Krankheitsbild verstärken.
Die Barmer zählt nach eigenen Angaben in Mecklenburg-Vorpommern derzeit 267.000 Versicherte. Das entspricht knapp 17 Prozent der Einwohner des Bundeslandes.