Mittwoch, 27.November 2024 | 05:50

Neue Löschfahrzeuge für Feuerwehren: 50 Millionen-Programm

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Die Freiwilligen Feuerwehren des Landes wappnen sich mit Unterstützung des Landes für die neuen Herausforderungen im Zuge des Klimawandels. Am Freitag erhalten 16 weitere Wehren neue Löschfahrzeuge, die mit moderner Lösch- und Rettungstechnik ausgestattet sind und auch Löschwasser für Schnelleinsätze an Bord haben.

„Die Fahrzeuge wurden zusammen mit der österreichischen Herstellerfirma entwickelt und genau auf die Bedürfnisse in unserem Flächenland zugeschnitten“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Christian Pegel (SPD). Von Freitag an verfügten 151 Wehren im Land über solche Einsatzwagen, die laut Minister inzwischen auch in anderen Bundesländern und im Ausland Interesse wecken.

Wie der Präsident des Landesfeuerwehrverbandes, Hannes Möller, sagte, haben die Feuerwehrleute bei ihren Einsätzen sehr gute Erfahrungen mit den Fahrzeugen gemacht. „Wir sind dem Land dankbar für die finanzielle Unterstützung. Es ist der richtige Aufschlag, um den großen Investitionsstau abzubauen. Es muss aber weitergehen“, mahnte Möller. In einigen Wehren sind noch Löschfahrzeuge aus DDR-Produktion im Einsatz.

Je nach finanzieller Ausstattung der Trägerkommunen übernimmt das Land 70 bis 80 Prozent der Anschaffungskosten. Die Massenbestellung von 265 baugleichen Löschfahrzeugen durch das Land habe zudem einen Vorzugspreis möglich gemacht, erklärte Pegel. Für die Finanzierung hatte das Land 50 Millionen Euro aus früheren Etatüberschüssen reserviert. Das 2020 auch als Reaktion auf den verheerenden Waldbrand 2019 in Lübtheen (Landkreis Ludwigslust-Parchim) gestartete Programm „Zukunftsfähige Feuerwehr“ soll 2023 mit der Auslieferung der restlichen Fahrzeuge abgeschlossen werden.

Das Geld wird laut Pegel auch genutzt, um elf größere Tanklöschfahrzeuge anzuschaffen, die auch in schwierigem Gelände etwa bei Waldbränden eingesetzt werden könnten, wie sie derzeit wieder in Brandenburg und Sachsen wüten. Acht dieser robusten Tatra-Züge seien bereits an die Kreise ausgeliefert worden. Bei größeren Gefahrenlagen könnten sie konzentriert am Brandort zum Einsatz kommen, sagte Pegel. Geplant sei zudem die Anschaffung von etwa 40 größeren Löschfahrzeugen für mittlere Städte und 12 zusätzlich finanzierte Leiterwagen.

Die technische Aufrüstung sei dringend geboten, sagte Feuerwehrverbandschef Möller. „Die Kameraden sind immer häufiger gefordert und auch mit neuen Aufgaben konfrontiert“, sagte er. So müssten sie immer öfter ausrücken, um Sturmschäden zu beseitigen oder Flächen- und Waldbrände zu löschen. „Die Folgen des Klimawandels sind auch für die Feuerwehren immer deutlicher zu spüren. Manche Wehren im Land mussten im ersten Halbjahr schon häufiger ausrücken als im gesamten Jahr 2021.“

Laut Verband sind in ganz Mecklenburg-Vorpommern knapp 26 000 Feuerwehrleute in 947 Freiwilligen Feuerwehren aktiv. Wie aus der Statistik des Landesamtes für Brand- und Katastrophenschutz hervorgeht, rückten Freiwillige und Berufsfeuerwehren im Vorjahr zu insgesamt mehr als 20 000 Einsätzen aus. Knapp 6000 Mal nach Feueralarm, gut 14 000 Mal zu Hilfeleistungen.

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