Nach umfangreichen Arbeiten im Herzkatheterlabor des Sana HANSE-Klinikums Wismar wurde am 27. Oktober 2020 eine neue, moderne Herzkathether-Anlage in der Klinik für Kardiologie in Betrieb genommen.
Mit dem umfangreichen Portfolio der hochmodernen Herzkathether-Anlage und der vollständigen Palette an Applikationen können im Sana HANSE-Klinikum Wismar die klinischen Möglichkeiten erneut erweitert und der Workflow in der Interventionellen Kardiologie, der Interventionellen Radiologie und der Chirurgie optimiert werden. Als interventionell bezeichnet man Diagnose- oder Therapieverfahren, die – im Gegensatz zum konservativen Vorgehen – gezielte Eingriffe (Interventionen) an erkrankten Organen vornehmen, um den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen.
„Die neue, moderne Herzkatheter-Anlage „ARTIS ZEE“ von Siemens Healthineers löst unser altes Gerät ab und bietet uns die Flexibilität und Sicherheit, die wir bei Routineeingriffen und komplexen Prozeduren benötigen. Patienten mit Gefäß- oder Herzerkrankungen können in Zukunft mittels modernster Kathetertechnik behandelt und bei Bedarf gleichzeitig interventionell operiert werden.“ betont Priv.-Doz. Dr. med. habil. Henrik Schneider, Chefarzt der Klinik für Kardiologie im Sana HANSE-Klinikum Wismar.
Die Anlage ist mit führender Bildgebungstechnologie ausgestattet, liefert eine optimale Bildqualität und verfügt außerdem über besondere Tools für das Dosismanagement. „Wesentlich ist auch, dass wir mit der neuen Anlage die Strahlenbelastung für Patienten und Untersucher senken können. Das Gerät kommt mit einer deutlich geringeren Strahlendosis als das Vorgängermodell aus und ist daher schonend für Patienten und OP-Personal.“, so Schneider.
Die Klinik für Kardiologie im Sana HANSE-Klinikum Wismar verfügt über ein modernes Untersuchungs- und Behandlungsspektrum. So können lebensgefährliche Verengungen der Herzkranzgefäße während einer Linksherzkatheteruntersuchung, zum Beispiel bei einem Herzinfarkt, diagnostiziert werden und – wenn erforderlich – durch Einsetzen kleiner Röhren (sogenannte Stents) beseitigt werden. Dieses Verfahren ist seit 2005 im Sana HANSE-Klinikum Wismar etabliert und auf zwei Arbeitsplätzen rund um die Uhr einsetzbar, ebenso die Behandlung mit der Aortenballonpumpe, einem modernen Herzkreislaufunterstützungssystem (Impella) bei schwerer Herzinsuffizienz.
Bei therapiepflichtigen Herzrhythmusstörungen stehen alle modernen Behandlungsmöglichkeiten einschließlich Ablationsverfahren und die Implantation eines Ein- oder Zwei- oder Dreikammerherzschrittmachers, in besonderen Fällen auch durch Einsetzen eines implantierbaren Kardiodefibrillators (ICD) zur Verfügung. Diese Miniaturhightechgeräte können im Rahmen einer kleinen Operation eingesetzt werden. Die ambulante Nachsorge erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Kardiologen unseres Einzugsgebietes. Bei entsprechender Indikation werden sogenannte biventrikuläre Schrittmacher- oder ICD-Systeme bei Herzinsuffizienzpatienten implantiert. Letztlich stehen somit aktuell am Sana Hanse Klinikum Wismar alle notwendigen kardiologischen Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung, um kritisch kranke Patienten mit hoher Qualität 24 Stunden, sieben Tage im Team zu versorgen.
„Lebensbedrohliche Erkrankungen des Herzens, die eine intensivmedizinische Behandlung erfordern werden auf der Intensivtherapiestation unseres Hauses gemeinsam mit Intensivtherapeuten und Anästhesisten behandelt.“ sagt Chefarzt Dr. Schneider.