Noch sind die Museen geschlossen, und es gibt kein Datum für eine Wiederöffnung und Wiederbelebung der Kulturorte im Land Mecklenburg-Vorpommern. Mehrere Monate Schließzeit und der zeitweise Museumsbetrieb unter Pandemiebedingungen waren 2020 auch für das Schabbell eine Herausforderung.
Mit großer Themenvielfalt, Sonderausstellungen, einem reichhaltigen Veranstaltungsprogramm und gemeinsamen Aktionen mit Kultur- und Kunstschaffenden wollte das Schabbell im dritten Jahr seit seiner Wiedereröffnung als Museum und Veranstaltungsort viele Besuchende locken, das Stammpublikum überraschen und neue Gäste für die Geschichte Wismars begeistern.
Führungen und Vorträge zu historischen Themen der Stadt und beliebte Events wie eine Jazzkonzertreihe und das Braufest versprachen ein abwechslungsreiches Jahr. Bis auf einige Formate im Sommer, die entsprechend der Hygiene- und Abstandsregelungen durchgeführt werden konnten und in wesentlich kleinerem Rahmen stattfanden, musste der Großteil der Vorhaben und Kooperationen abgesagt oder auf Eis gelegt werden. Für die engagierten Künstlerinnen und Künstler, Partner, für die Museumsbesuchenden wie auch für das Museumsteam war Vieles schwierig.
Dennoch hat sich hinter den verschlossenen Türen auf verschiedenen Gebieten Einiges getan, auf das sich die Gäste 2021 freuen können.
Sobald eine Öffnung möglich ist, wird sich der Weg ins Schabbell gleich mehrfach lohnen: Der Ausstellungsbereich “Wismar schwedisch” konnte vollendet und damit der Rundgang zur Stadtgeschichte komplettiert werden. Damit überraschen drei weitere Räume mit historischem Charme und modernem Ausstellungsdesign. Mit überaus sehenswerten Originalexponaten in oft typisch barocker Pracht wird hier die Zeit unter schwedischer Herrschaft beleuchtet.
Auch die Vollendung des Bereiches “Gläsernes Museum” ist geplant und wird voraussichtlich ab Februar umgesetzt.
Ein weiteres großes Vorhaben konnte realisiert werden: Ein Audioguide ist entstanden, der im kommenden Jahr auf Deutsch, Englisch und für Menschen mit Seheinschränkung mit Audiodeskription zur Verfügung steht. Kinder werden mit einem eigenen Kinderaudioguide von Bruno Backstein und einem neugierigen Zeitreisenden namens Jakob durch das Museum geführt. Für alle, die das Schabbell schon kennen und für alle, die es noch nicht erkundet haben, wird so eine hervorragende Möglichkeit geboten, das Museum auf erfrischende, kurzweilige Art zu entdecken und dabei viel Hintergrundwissen zur Geschichte Wismars zu erfahren.
Im Dachgeschoss steht die Sonderausstellung “Die Metallästheten. Auf dem Weg zu den goldenen Zwanziger Jahren” mit glanzvollen Messingobjekten bereit in Augenschein genommen zu werden. Trotz geschlossenen Museums und geschlossener Läden im Quartier lohnt sich auch in diesen Tagen ein Spaziergang ins derzeit stillere Nikolaiviertel: Das Schabbell ist bis Ende Januar farbig beleuchtet, beim Blick durch eines der illuminierten Fenster an der Gebäudeseite Schweinsbrücke 6 lassen sich schon einige Eindrücke vom neuen Ausstellungsbereich “Wismar schwedisch” erhaschen.