Der Naturschützer und Träger des alternativen Nobelpreises, Michael Succow, zeigt Verständnis für Klimaaktivisten der Letzten Generation.
„Ich bin angetreten, um diesen jungen Menschen Mut zu machen“, sagte der 81-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. Sie seien ganz wichtig, keine Außenseiter, und man müsse ihre Ängste ernst nehmen. Er verwehrte sich etwa gegen Kritik, die Aktivisten sollten erst einmal ihr Studium beenden oder sich in die Arbeitswelt integrieren.
„Ohne Bürgerbewegung geht es heute nicht mehr“, sagte der gebürtige Brandenburger, der heute bei Greifswald lebt. Succow hat sich sein Leben lang für den Umwelt- und Naturschutz engagiert und war zu DDR-Zeiten selbst in Konflikt mit dem Staat gekommen. Er sieht auch Unterschiede zu seinem Engagement. „Dieses Festkleben, diese harte Auseinandersetzung, war seinerzeit überhaupt nicht denkbar. Heute geht diese Generation an die Grenze, weil sie spüren, dass das Wirkung hat.“ Als Coup gilt, wie Succow und seine Mitstreiter in der Wendezeit große Gebiete in Ostdeutschland für den Naturschutz sicherten.
Ähnlich wie die jungen Aktivisten ist Succow davon überzeugt, dass beim Umwelt- und Klimaschutz höchste Eile geboten ist. „In vielen Entwicklungsländern des globalen Südens haben wir den Kipppunkt des Klimawandels bereits überschritten, so dass ganze Regionen vertrocknen und damit immer stärkere Migrationsbewegungen erzeugen“, sagte der Wissenschaftler, der in der ganzen Welt unterwegs war. „Da kann man noch so hohe Zäune oder Mauern bauen.“ Succow sagte: „Ich weiß etwas mehr über den Zustand der Erde als viele andere.“