Die befürchtete Kündigungswelle beim Deutschland-Ticket nach der Preiserhöhung zu Jahresbeginn ist zumindest in Nordwestmecklenburg ausgeblieben. Es habe kaum Abo-Kündigungen gegeben, teilte das kreiseigene Nahverkehrsunternehmen Nahbus mit. Seit Jahresbeginn kostet das Deutschland-Ticket, mit dem der Nahverkehr bundesweit genutzt werden kann, 58 Euro, statt zuvor 49 Euro.
Senioren in Mecklenburg-Vorpommern können das Deutschland-Ticket zu einem vergünstigten Preis bekommen. Das erfreue sich weiterhin großer Beliebtheit, berichtete Nahbus. Im vergangenen Jahr seien 19.570 D-Tickets für Senioren ausgegeben worden.
Zehn Prozent mehr Passagiere als 2019
Die Corona-Delle ist dem Unternehmen zufolge mehr als wettgemacht. Rund 6,1 Millionen Fahrgäste seien befördert worden – zehn Prozent mehr als 2019, wie es hieß. Ein Grund dafür sei ein ausgeweitetes Angebot.
Auch der Rufbus, der auf Bestellung selbst kleine Orte anfährt und auf 33 Linien verkehrt, erfreue sich wachsender Beliebtheit. „Waren es im April 2024 noch 2.100 Fahrgäste, die den Rufbus nutzen, so waren es im November 2024 bereits 5.200 Nutzer.“
Weiterhin Dieselbusse
Um dem erhöhten Fahrgastaufkommen gerecht zu werden, hat Nahbus den Angaben zufolge im Dezember vier neue Gelenkbusse in Betrieb genommen. Der Landkreis Nordwestmecklenburg kauft nach einem Kreistagsbeschluss weiterhin Dieselbusse und steigt nicht auf Elektro- oder Wasserstoffantrieb um, wie andere Nahverkehrsunternehmen in MV. Die Dieselbusse sollen perspektivisch mit dem synthetischen Kraftstoff HVO 100 betrieben werden.
Der synthetische Kraftstoff wird zum Beispiel aus Abfallstoffen und Pflanzenölen hergestellt. Das Bundesumweltministerium mahnte allerdings bereits, dass es nur eine begrenzte Menge an nutzbaren Abfallstoffen gebe. Altspeiseöle – beispielsweise aus der Gastronomie – würden bereits als Beimischung vollständig im Verkehr eingesetzt. Diese Menge könne nicht gesteigert werden.