Einen Tag nach der Verpuffung mit einem Toten in einem Haus in Groß Lüdershagen bei Stralsund sind weitere Details des Vorfalls bekannt geworden.
Wie eine Polizeisprecherin am Dienstag sagte, haben Ermittlungen ergeben, dass der Mann am Montagfrüh im Haus direkt hinter der Haustür Brandbeschleuniger verkippt und das Ganze angesteckt hat. Dabei erlitt er so starke Verbrennungen, dass er starb und die genaue Identifizierung noch nicht möglich war. Polizei und Staatsanwaltschaft rechnen bisher aber damit, dass es sich bei dem Toten um den 63-jährigen Hausbesitzer handelt.
„Wir gehen davon aus, dass der Mann sich selbst töten, aber eigentlich anderen nicht schaden wollte“, sagte die Sprecherin. Trotzdem habe der Täter in Kauf genommen, dass bei der plötzlichen Verpuffung die Leute, die vor der Haustür waren – Schlüsseldienst, Polizei, ein Bevollmächtigter einer Energiefirma und Gerichtsvollzieher – hätten geschädigt werden können.
Der Vorfall hatte sich bei einem angekündigten Besuch eines Gerichtsvollziehers ereignet. Dieser wollte mit dem Bevollmächtigten des Energieunternehmens wegen nicht bezahlter Rechnungen Strom und Gas abstellen. Der Hausbesitzer hatte aber nach dem Klingeln nicht geöffnet, weshalb Polizei und Schlüsseldienst angefordert wurden.
Nach Angaben von Amtsgerichtsdirektor Sascha Ott gebe es viele solche Verfahren wegen Energieschulden, so dass nicht im Vorfeld erkennbar gewesen sei, dass Gefahr besteht. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Stralsund sagte, dass eine Obduktion des Leichnams durch Rechtsmediziner in Kürze endgültige Klarheit zur Identität bringen soll. Die beteiligten Personen blieben körperlich unverletzt und wurden laut Polizei anschließend seelsorgerisch betreut.
Die Schadenshöhe am Haus sei noch unklar, hieß es.