Spielfreude auf dem Platz, Euphorie auf den Rängen: Fußball-Zweitligist Hansa Rostock blickt nach dem überraschenden 2:1 (2:0)-Testspielsieg gegen den spanischen Europa-League-Sieger FC Sevilla positiv dem Saisonstart entgegen.
„Es war ein großer Test für uns alle. Wir konnten vieles von dem, was wir trainiert haben, umsetzen. Wir sind bereit“, sagte Mittelfeldmann Janik Bachmann nach der gelungenen Generalprobe gegen den spanischen Spitzenclub.
Eine Woche vor dem Punktspielauftakt gegen den 1. FC Nürnberg (Sonntag, 13.30 Uhr) zeigten die Rostocker vor der beeindruckenden Kulisse von 22.000 Zuschauern im Ostseestadion eine konzentrierte Leistung. Hansa nahm von Beginn an die Zweikämpfe an, eroberte im Mittelfeld die Bälle und brachte die Abwehr der Spanier mit schnellen Gegenangriffen mehrfach in Bedrängnis.
„Wir standen bis zur 60. Minute relativ stabil, ließen wenig zu und hatten gute Umschaltmomente. Da war schon ein guter Fluss drin“, lobte Trainer Alois Schwartz.
Nach den verdienten Führungstreffern durch Kai Pröger (10.) und Bachmann (33.) kam das spanische Star-Ensemble um den Kroaten Ivan Rakitic in der zweiten Halbzeit nur noch zum Anschlusstreffer (Rafa Mir/63.). „Man sieht: Wenn man richtig zur Sache geht, kann man auch gegen solche Top-Teams mithalten“, sagte Schwartz.
Trotz des Achtungserfolgs gegen den Champions League-Teilnehmer und der ordentlichen Vorbereitung warnte Hansas Trainer aber vor zu großen Erwartungen. „Das war nur die B-Note. Was zählt, ist die A-Note am kommenden Sonntag», sagte der 56-Jährige. «Dann wollen wir gut in die neue Saison reinrutschen.“
Komplett ist der Kader für diese Saison aber auch nach der Verpflichtung von Abwehrspieler Jasper van der Werff noch nicht. Hansa sucht weiter einen neuen Stürmer sowie einen Abnehmer für die drei aussortierten Profis John Verhoek, Thomas Meißner und Sebastien Thill.
Der vom SC Paderborn ausgeliehene Schweizer van der Werff war gegen Sevilla eine Halbzeit lang dabei, ehe er mit Knöchelproblemen ausgewechselt werden musste. Dennoch sieht Schwartz in ihm schon nach wenigen Tagen in Rostock einen Kandidaten für die Startelf. „Deswegen haben wir ihn ja geholt. Er hat eine ganz normale Vorbereitung gemacht und ist deswegen voll im Saft“, sagte der Trainer.