Nach den Hakenkreuz-Schmierereien an einem Rostocker Wohnhaus wünschen sich die dort lebenden ukrainischen Flüchtlinge mehr Schutz.
Sie sähen zwar ab und zu ein Polizeiauto vorbeifahren, twitterte der Vorsitzende des Migrantenrats Rostock, Seyhmus Atay-Lichtermann, am Sonntag nach einem Gespräch mit fünf Bewohnerinnen. „Für die erste Zeit wünschen sie sich eine ständige Polizeipräsenz, die aber nicht gegeben ist.“ Angesichts des Brandes in Groß Strömkendorf seien sie sehr besorgt. In dem Ort bei Wismar war in der Nacht zum 20. Juli ein ehemaliges Hotel abgebrannt, das als Flüchtlingsunterkunft genutzt wurde.
Mutmaßlich Rechtsextremisten hatten in der Nacht zu Sonntag zwei je ein mal ein Meter große Hakenkreuze an das Mehrfamilienhaus in der Rostocker Innenstadt gesprüht, in dem auch ukrainische Flüchtlinge in städtischen Wohnungen untergebracht sind. Die Kriminalpolizei ermittelt nun nach eigenen Angaben wegen des Verdachts der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Die Suche nach den Tätern sei bislang nicht erfolgreich gewesen. Der Vermieter habe die in schwarzer Farbe angebrachten Hakenkreuze entfernen lassen.
Bei dem Feuer in Groß Strömkendorf wurde niemand verletzt. Die Polizei ermittelt wegen des Verdachts der Brandstiftung. Wenige Tage vor dem Brand war an einem wenige Meter entfernten Schild des DRK, das die Unterkunft betrieb, ebenfalls eine Hakenkreuzschmiererei aufgetaucht. Der Staatsschutz prüft einen politischen Hintergrund.