Montag, 11.November 2024 | 08:05

MV-Städte wollen SUV-Besitzern nicht extra zur Kasse bitten

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Besitzer schwerer Stadtgeländewagen, sogenannter SUVs, müssen in Mecklenburg-Vorpommern vorerst nicht damit rechnen, etwa beim Parken stärker zur Kasse gebeten zu werden. Wie eine Umfrage ergab, sind in Städten des Landes keine Erhöhungen der Anwohner-Parkgebühren für größere Autos geplant. Damit dürfte eine Initiative der Deutschen Umwelthilfe (DUH) im Nordosten vorerst ins Leere laufen, die auf eine Entlastung von Stadtverkehr und Umwelt zielt.

Für bundesweit 324 Städte hat die Umwelthilfe unter anderem höhere Parkgebühren und Parkbeschränkungen für überdimensionierte Fahrzeuge gefordert. Darunter waren mit Rostock, Schwerin, Stralsund und Greifswald auch vier Kommunen in Mecklenburg-Vorpommern. Die Umweltorganisation sieht sich in ihrem Bestreben, der zunehmenden Zahl von SUV im Stadtverkehr ein Stoppzeichen zu setzen, bestätigt. Mehr als 21.000 Menschen hätten sich in der Aktion „Monster-SUV raus aus meiner Stadt!“ gegen immer mehr und immer größere Autos in ihrer Stadt ausgesprochen, hieß es.

„Es ist für viele Menschen klar, mehr für Bus, Bahn und das Radfahren zu tun. Der Umwelt zuliebe. Aber höhere Parkgebühren für einen Fahrzeugtyp streben wir nicht an“, ließ Rostocks Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger (Linke) mitteilen. Nach der jüngsten Anhebung der allgemeinen Anwohner-Parkgebühren von zuvor 30,70 auf 120 Euro im Jahr seien nun keine weiteren Änderungen geplant, hieß es aus dem Rathaus in Schwerin. Somit werde es keine Einschränkungen aufgrund von Fahrzeugtypen wie etwa SUVs geben.

Ähnliches war aus der Hansestadt Greifswald zu vernehmen. Dort waren die Preise für das Anwohnerparken im März auf 90 Euro erhöht worden. Sondergebühren für SUV-Fahrer seien in der Verwaltung kein Thema und auch aus der Politik seien keine Vorstöße in dieser Richtung unternommen worden, teilte eine Sprecherin in Stralsund mit.

Der FDP-Landtagsabgeordnete David Wulff bezeichnete es als einen unzureichenden und unsozialen Ansatz, Autofahrer immer weiter zu belasten, ohne gleichzeitig verlässliche Alternativen zu schaffen. „Gerade heute lesen wir wieder überall, dass der Nahverkehr in vielen Regionen unzureichend ausgebaut ist und die Bahn durch Baustellen und Zugausfälle im Chaos versinkt. Angesichts dieser Zustände können wir den Menschen nicht zumuten, auf ihr Auto zu verzichten“, argumentierte Wulf. Die Pläne der Umwelthilfe würden zudem die Wirtschaftskraft der Städte und den Handel in den Innenstädten gefährden. Die lokale Wirtschaft sei auf Besucher aus den umliegenden Landkreisen angewiesen.

Medienberichten zufolge werden Geländewagen immer beliebter, vor allem im Nordosten. Demnach entfällt in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg jeder sechste Kfz-Versicherungsabschluss auf Geländelimousinen.

In Paris hatten die Einwohner zu Beginn des Jahres dafür gestimmt, dass bestimmte Autos mehr für das Parken in ihrer Stadt bezahlen sollen. Eine Stunde Parken im Zentrum kostet für schwere SUV und andere gewichtige Karossen von September an für eine Stunde 18 Euro, für sechs Stunden werden gar 225 Euro fällig.

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