Das Land Mecklenburg-Vorpommern hat weitere Hilfslieferungen im kommenden Jahr in die vom Krieg gezeichnete Ukraine angekündigt. „Sie gehen in die Partnerregion Mecklenburg-Vorpommerns, den Oblast Tschernihiw“, sagte Europaministerin Bettina Martin (SPD) auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Geplant ist, Laptops für Schulen, Schulmobiliar und Krankenhausbetten zu liefern.
Die von der Partnerregion in der Nordukraine erbetene Unterstützung beim Bau von Schutzräumen für Schulen werde bereits realisiert. Dafür habe die Landesregierung 250.000 Euro bereitgestellt. Diskutiert werde zudem über Unterstützung beim Bau eines Rehazentrums. Die Regionalpartnerschaft wurde im Januar geschlossen.
Laptops und Schutzräume
Seit 2022 gab es nach Angaben der Ministerin elf Hilfslieferungen in verschiedene ukrainische Gebiete, etwa nach Wowtschansk und Charkiw. Sie umfassten unter anderem Hygieneartikel, Krankenhausbetten, Zeltöfen, Generatoren und Schulmöbel. „Das Land übernimmt die Transportkosten, die Gegenstände selbst stammen oft aus Spenden“, so die Ministerin.
In Martins Haus wird die Ukraine-Hilfe des Landes koordiniert. Bisher seien 135.000 Euro Landesmittel in die Beschaffung von Hilfsgütern geflossen und 40.000 Euro in den Transport, erklärte sie.
Langfristige Zusammenarbeit geplant
Noch viel wichtiger als die Hilfslieferungen ist aus Sicht der Ministerin der Aufbau langfristiger Kontakte und Kooperationen zwischen Institutionen in Mecklenburg-Vorpommern und der neuen Partnerregion. Damit begleite man die Ukraine auf ihrem Weg in die Europäische Union und bei ihrem Wiederaufbau.
Die Ukraine kämpfe darum, ihre Hochschulinfrastruktur, die Kultur und das zivile Leben aufrechtzuerhalten. „In diesen Bereichen können wir helfen und wollen die Bemühungen weiter verstärken.“ Bei den Hochschulen in MV erlebe sie dafür eine große Offenheit.
Forschungskooperationen
So gebe es bereits Kooperationen zwischen Krankenhäusern in der Ukraine und den Universitätsmedizinen in Mecklenburg-Vorpommern. Psychotherapeutisches Personal sei geschult worden, Behandlungen in Rostock im Bereich der Prothetik hätten stattgefunden.
In Kürze seien Gespräche zwischen den Hochschulen im Land und Bildungseinrichtungen aus Tschernihiw geplant, um weitere Kooperationen anzubahnen. Dabei soll es unter anderem um Forschungskooperationen, Lehrenden- und Studierendenaustausch sowie Online-Lehrveranstaltungen gehen.