Das Land Mecklenburg-Vorpommern hat in den Jahren 2015 bis 2023 rund 5,2 Millionen Euro eingespart, weil Nahverkehrszüge ausgefallen sind. Am höchsten waren die „Minderungsbeträge für Schlechtleistungen“ im Corona-Jahr 2020, wie aus der Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der Grünen im Landtag hervorgeht. Damals behielt die landeseigene Verkehrsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern gut 3,3 Millionen Euro ein.
Im Jahr darauf (2021) waren es nur noch rund 39 000 Euro, im vergangenen Jahr 35 500 Euro. Die mit Abstand meisten Zugausfälle im Nahverkehr, der vom Land bestellt und bezuschusst wird, gab es den Angaben zufolge infolge von Baustellen. Auf Platz zwei lagen „sonstige Störungen im Betriebsablauf“. Das zurückerhaltene Geld floss wieder in den Landeshaushalt, wie es hieß. Die Mittel stünden für den Nahverkehr weiter zur Verfügung.
Die Grünen-Landtagsabgeordnete Jutta Wegner wies am Freitag darauf hin, dass die Baumaßnahmen rund um die Schiene weiter zunehmen würden. „Die geplanten Streckensperrungen zwischen Berlin und Hamburg werden das westliche Mecklenburg-Vorpommern in den nächsten eineinhalb Jahren praktisch vom Schienennetz abschneiden.“ Auch die aktuellen Bauarbeiten auf der RE 5 zwischen Stralsund und Berlin über Neubrandenburg würden Pendler und Urlauber erheblich beeinträchtigen. Wegner forderte praktikable Lösungen für den Schienenersatzverkehr, um die Reisezeiten attraktiv zu gestalten. Eile sei dabei geboten.