Angesichts der anhaltenden russischen Invasion in die Ukraine und der fortwährenden Flucht aus den Kriegsgebieten erhöht Mecklenburg-Vorpommern seine Aufnahmemöglichkeiten für Flüchtlinge nochmals.
Wie Innenminister Christian Pegel (SPD) am Donnerstag in Schwerin mitteilte, hat er die sechs Landkreise und zwei kreisfreien Städte im Land gebeten, zu den bisher geforderten jeweils 200 Plätzen vorsorglich weitere 500 Plätze je Kreis und Stadt in Notunterkünften aufzubauen.
„Die Situation ist nach wie vor sehr dynamisch und niemand kann voraussagen, wie viele Menschen tatsächlich zu uns kommen“, erklärte Pegel. Um aber auch für einen deutlichen Anstieg gewappnet zu sein, müssten Land und Kommunen vorsorglich Notunterkünfte vorbereiten. Turnhallen und andere geeignete Gebäude sollten daher für die kurzfristige Unterbringung und Versorgung von Schutzsuchenden ausgestattet werden. Diese Einrichtungen würden erst dann genutzt, wenn die bisher bereitgestellten und deutlich komfortableren Unterkünfte nicht mehr ausreichen. Laut Pegel tragen die Kreise sowie Schwerin und Rostock die Pläne mit.
Die Landesregierung werde ebenfalls für den Notfall kurzfristig 500 weitere Plätze in größeren Hallen herrichten lassen. Zudem werde die Kapazität der Erstaufnahmeeinrichtung des Landes mit den Standorten in Stern-Buchholz bei Schwerin und Nostorf-Horst (Landkreis Ludwigslust-Parchim) durch die Anmietung externer Unterkünfte kontinuierlich aufgestockt. Aktuell würden an verschiedenen Standorten im Land in der Erstaufnahme 400 Plätze für Flüchtlinge aus der Ukraine zur Verfügung stehen.
Laut Pegel erfolgt die Verteilung der Schutzsuchenden, die aus der Ukraine nach Deutschland kommen, nach dem sogenannten Königssteiner Schlüssel. Danach wird Mecklenburg-Vorpommern knapp zwei Prozent dieser Flüchtlinge aufnehmen.