Dienstag, 26.November 2024 | 07:35

MV erhöht Aufnahmekapazität für Ukraine-Flüchtlinge

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Mecklenburg-Vorpommern stellt sich auf eine größere Zahl an Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine ein und erhöht die Aufnahmekapazität.

Die Landesregierung schaffe kurzfristig bis zu 200 zusätzliche Plätze in der Erstaufnahme Nostorf-Horst (Landkreis Ludwigslust-Parchim) sowie bis zu 120 Plätze in einer Hotelanlage, meldete das Innenministerium am Mittwoch auf seiner Internetseite.

Die sechs Landkreise und zwei kreisfreien Städte sind demnach gebeten, Aufnahmekapazitäten für jeweils 200 statt bisher 100 Menschen vorsorglich bereitzustellen. „Landesweit werden somit zurzeit einschließlich der Kapazitäten der Erstaufnahmeeinrichtung des Landes knapp 2000 Plätze bereitgestellt.“

Eine Ministeriumssprecherin konnte zunächst nicht sagen, wie viele ukrainische Flüchtlinge bislang in Mecklenburg-Vorpommern eingetroffen sind. Vieles laufe bisher über Privat, sagte sie. Das Ministerium arbeite an einem Meldesystem aus den Kommunen, um einen Überblick zu bekommen. In der Erstaufnahmeeinrichtung des Landes seien bislang keine ukrainischen Flüchtlinge untergebracht.

In der Landeshauptstadt Schwerin sind nach Angaben von Sozialdezernent Andreas Ruhl rund 80 Frauen und Kinder seit dem Wochenende mit Bussen und privaten Autos angekommen. Die Mehrzahl habe zunächst Obdach in einer Jugendherberge gefunden, sagte er. Mütter mit Kleinstkindern seien in städtischen Notwohnungen untergebracht worden. Laut Ruhl sei die Bereitschaft auch privater Initiativen groß, Unterkünfte bereitzustellen.

Um mehr Menschen aufnehmen zu können, will die Landeshauptstadt nach eigenen Angaben schnellstmöglich ein leer stehendes Schulgebäude in der Weststadt zur temporären Notunterkunft umbauen. Während nach einer dauerhaften Bleibe gesucht werde, sollen dort untergebrachte Flüchtlinge den Nahverkehr kostenlos nutzen können.

Im angrenzenden Landkreis Ludwigslust-Parchim sind hingegen bisher keine Flüchtlinge angekommen, wie eine Kreissprecherin sagte. In Rostock als größter Stadt des Landes waren es bis Montagabend lediglich 30. Für das gesamte Land gehe das Innenministerium von einer „kleinen dreistelligen Zahl“ aus, sagte Ruhl.

Als ein Grund für den vergleichsweise starken Zustrom nach Schwerin wurde die dort lebende Gemeinschaft ukrainisch-stämmiger Menschen genannt, die etwa 1000 Personen umfasse.

Rostock will der Stadt zufolge seine Kapazitäten trotz der bisher geringen Anzahl kurzfristig auf bis zu 300 Betten erhöhen. Das Amt für Jungend, Soziales und Asyl soll hierbei die Organisation von Hilfe und Betreuung übernehmen.

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