Moorschützer haben den Einsatz von EU-Fördermitteln für die Subvention von bewirtschaftetem Dauergrünland kritisiert.
„Bei derart starken wirtschaftlichen Fehlanreizen in Form von klimaschädlichen Subventionen können wir von den Landwirten nicht erwarten, dass sie den mutigen und mit wirtschaftlichen Risiken verbundenen Schritt hin zu einer moor- und klimaschonenden, nassen Moorbewirtschaftung gehen“, sagte Falk Ortlieb vom Landesverband des Naturschutzbundes NABU am Mittwoch in Rostock. Neben dem NABU haben sich auch die Universitäten in Rostock und Greifswald sowie die Michael-Succow-Stiftung der Kritik angeschlossen.
Die Klimaschützer argumentieren, dass in der vergangenen EU-Förderperiode die Mittel der Gemeinsamen Agrarpolitik der Union (GAP) speziell bei der kritisierten Bewirtschaftung entwässerter Moore extra niedrig angesetzt worden sei. „Wir haben gehofft und im Rahmen der Verbandsbeteiligung versucht, darauf hinzuwirken, dass dieser Ausstiegsweg in der neuen Förderperiode fortgesetzt wird“, heißt es in einem an Landwirtschaftsminister Till Backhaus (SPD) gerichteten offenen Brief.
Das Ministerium, das auch den Umweltschutz verantwortet, hatte am Montag noch darauf hingewiesen, dass beim Einsatz der GAP-Mittel im Nordosten auch auf moorschonende Anbaumethoden geachtet werde.