Das Bundesgesundheitsministerium hat gegenwärtig keine Pläne, Abnehm-Medikamente wie Wegovy von den Krankenkassen erstatten zu lassen. „Änderungen bei der GKV-Erstattung von Arzneimitteln zum Abnehmen sind aktuell nicht geplant“, teilte das Bundesgesundheitsministerium mit.
Der US-Pharmakonzern Eli Lilly, dessen Abnehmspritze Zepbound im Dezember in der EU zugelassen worden war, hatte zuvor erklärt, in einem „guten Dialog“ mit der Bundesregierung hinsichtlich der Erstattungsfähigkeit für Adipositas-Medikamente zu sein. „Ich bin da optimistisch, dass wir eine Einigung finden“, hatte Ilya Yuffa, Präsident von Lilly International, dem „Spiegel“ gesagt.
In Deutschland müssen Kassenpatienten die Arzneien selbst zahlen, weil Medikamente zur Gewichtsregulierung wie die gehypte Abnehmspritze Wegovy von Novo Nordisk von der Erstattung durch die gesetzlichen Krankenkassen ausgeschlossen sind. Der Zugang ist damit eine Frage des Geldbeutels, denn die Behandlung – die für die Pharmaindustrie ein Milliardengeschäft ist – kostet monatlich einige Hundert Euro. In Deutschland klammert das fünfte Sozialgesetzbuch Arzneimittel zur Regulierung des Körpergewichts und Zügelung des Appetits – ebenso wie etwa Impotenz- und Haarwuchsmittel – als sogenannte Lifestyle-Medikamente von der Kostenerstattung durch die Krankenkassen grundsätzlich aus.
„Wir betrachten es nicht als Lifestyle-Medikament und haben uns sehr deutlich dagegen ausgesprochen, es als Therapie für eine kosmetische Gewichtsabnahme zu nutzen“, sagte Yuffa dagegen dem „Spiegel“.