Sonntag, 08.September 2024 | 04:06

Ministerin Drese will Corona-Verordnung entstauben

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Mecklenburg-Vorpommerns Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) will die Corona-Schutzvorschriften im Land auf ein überschaubares Maß zurückstutzen, warnt zugleich aber vor einer überstürzten Abschaffung aller Corona-Regeln. Im Verlaufe der Pandemie seien – auch auf Wunsch Betroffener – für immer mehr Lebensbereiche spezielle Regelungen eingefügt worden. “Nun ist eine Verordnung von 180 Seiten entstanden. Das Ganze muss jetzt entstaubt und auf ein Maß zusammengeschrieben werden, das dann auch handhabbar ist”, kündigte Drese am Freitag an.

Am Dienstag kommt die Landesregierung in Schwerin das nächste Mal zusammen, um über weitere Lockerungen und die Anpassung der Corona-Landesverordnung zu beraten. “Es kommt nach wie vor darauf an, mit Augenmaß vorzugehen”, mahnte Drese. Sie räumte allerdings ein, dass sich mit dem Übergang von der Delta- zur Omikron-Variante des Virus die Lage spürbar verändert habe. “Omikron überträgt sich leichter, die Krankheitsverläufe sind in der Regel aber nicht so schwer”, sagte sie. Damit seien auch die Intensivstationen nicht mehr so belastet wie noch um den Jahreswechsel herum.

“Trotzdem ist noch nicht der Zeitpunkt für Entwarnung”, betonte Drese. Wichtig sei, schrittweise zu öffnen und zu prüfen, wie sich das Infektionsgeschehen im Land verändere. “Die Zahlen in MV sind schon noch so, dass ich mir Sorgen mache”, sagte die Ministerin. Entgegen dem Bundestrend steigt die Sieben-Tage-Inzidenz bei den Neuinfektionen im Nordosten noch immer an und liegt mit knapp 1500 mittlerweile über dem Bundesdurchschnitt.

Für die Überwindung der Pandemie misst Drese dem Impfen weiterhin eine maßgebliche Bedeutung bei. Sie verteidigte die Einführung der Impfpflicht für Gesundheits- und Pflegepersonal. Es gehe darum, alte und kranke Menschen vor Ansteckungen zu schütze. “Wenn jemand Zweifel daran hat, dass das Impfen hilft, kann ich nur raten, in die Pflegeheime zu gucken. Anfang 2021 hatten wir viele Ausbrüche in Pflegeheimen, viele Leute sind davon im Krankenhaus gelandet und verstorben. Jetzt mit Impfung und Boosterung gibt es immer noch Ausbrüche in Pflegeheimen, aber der Verlauf ist in der Regel milder. “Die Impfung hilft”, zeigte sich Drese überzeugt und stellte sich auch hinter Pläne für eine allgemeine Impfpflicht.

“Wir brauchen eine höhere Impfquote als Vorbereitung auf den Herbst. Die Impfpflicht ist unerlässlich”, sagte Drese.

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