Mecklenburg-Vorpommerns Agrarminister Till Backhaus hat die Landwirte aufgefordert, die noch geltende EU-Förderung für die Umstellung auf Öko-Landbau zu nutzen.
Für Umstellungsbetriebe würden hohe Prämien gewährt, und noch sei unklar, wie die Beihilfen in der 2023 beginnenden Förderperiode aussähen, erklärte der SPD-Politiker vor seiner am Mittwoch beginnenden agrarpolitischen Sommerreise. Bei den Gesprächen mit Bauern solle über Chancen, Möglichkeiten und Hindernisse bei der Umstellung auf den ökologischen Landbau diskutiert werden. Rund 30 Teilnehmer hätten sich zu den Treffen auf zwei Biohöfen angemeldet.
Laut Backhaus werden im Nordosten etwa 14 Prozent der Agrarfläche ökologisch bewirtschaftet. Gemäß den Vorgaben der EU sollen es bis 2030 möglichst 25 Prozent sein. Die Umstellung sei nicht nur gut für die Natur, sie eröffne den Landwirten angesichts steigender Nachfrage nach Bioprodukten auch neue Chancen. „Wie Marktexperten ermittelten, sorgten Kundinnen und Kunden zwischen März und November 2020 für rund 24 Prozent mehr Umsatz bei Bio-Frischeprodukten“, erklärte Backhaus.
Von der Sommerreise erhoffe er sich auch Anregungen, wie das Land Betriebe bei der Umstellung umfassender unterstützen könne. Klar sei aber, dass der Markt für heimische Bioprodukte weiter ausgebaut und die regionale Verarbeitung sowie Vermarktung gestärkt werden müsse. Vorschläge dazu erwarte er von einem laufenden Wettbewerb.
Nach Angaben des Bundesagrarministeriums lag der Ökoanteil an der gesamten Landwirtschaftsfläche 2020 bundesweit bei 10,3 Prozent. Den Spitzenplatz belegte das Saarland mit 19,4 Prozent, vor Hessen (15,9) und Brandenburg (14,4). Biologisch wirtschaften demnach bundesweit 35.400 Betriebe. Das sind 13,5 Prozent aller Höfe – nach 12,9 Prozent im Jahr 2019.