Mecklenburg-Vorpommerns Binnenfischer setzen in diesem Jahr rund drei Millionen Mini-Aale in 135 Seen und anderen Gewässern im Nordosten aus. Davon seien rund 400.000 Tiere mit einem Durchschnittsgewicht von sieben Gramm – sogenannte vorgestreckte Aale – sowie 2,6 Millionen Glasaale, die im Schnitt nur 0,3 Gramm wiegen, teilte der Binnenfischereiverband am Donnerstag mit. Am gleichen Tag wurden im Schweriner See bei einer Aktion Tausende kleine Aale ins Wasser gebracht.
Das Land fördere 80 Prozent der Kosten für die Beschaffung der Aale. Ziel sei, den Bestand zu erhöhen – um dann später ordentlich Aale fischen zu können, die als Delikatesse gelten. Allerdings müssten sich die Fischer an vorgegebene Obergrenzen beim Bestand halten, wenn sie die Förderung haben wollen. Der Aal gilt im Nordosten als einer der wichtigsten Wirtschaftsfische.
Der natürliche Lebensweg der Aale ist kompliziert. Mit dem Golfstrom gelangen Glasaale aus der Sargassosee östlich des US-Bundesstaats Florida an die europäische Atlantikküste und von dort in die küstennahen Gewässer und Flüsse. Mit Erlangen der Geschlechtsreife nach acht bis zehn Jahren wandern sie zum Ablaichen zurück in die Sargassosee.
Nach Angaben von Experten gelingt es immer weniger Jungaalen, diesen Zyklus zu überleben. Grund dafür sei die Verbauung und Verschmutzung der Flüsse, aber auch der Fang zu vieler Glasaale. Die Jungtiere gelten in Asien als Delikatesse. Deshalb werden Aale in Farmen aufgezogen und in hiesige Gewässer eingesetzt.