In Mecklenburg-Vorpommern haben am Wochenende wieder zahlreiche Menschen gegen Rechtsextremismus demonstriert. Die größte Versammlung gab es am Samstag in Wismar, laut Polizei kamen rund 1500 Menschen. Mehrere Hundert Teilnehmer kamen auch etwa in Boizenburg (350) Demmin (350) und Neustrelitz (650) zusammen.
Auch die evangelische Kirche beteiligte sich an der Kundgebung in Wismar und rief zur Teilnahme auf. So sollten Kirchen in Wismar und Umland um 12.55 Uhr die Glocken läuten lassen. Auch waren die Menschen zum stillen Gebet und Entzünden von Kerzen in die Gotteshäuser eingeladen, wie die Kirche mitgeteilt hatte. Es brauche „ein gutes und ermutigendes Zeichen“, um das Zusammenleben in Vielfalt in einer freiheitlich-demokratischen Grundordnung zu stärken und zu schützen, hieß es in einem Aufruf an die Kirchengemeinden.
Für ihn sei das ein wunderbarer Tag gewesen, sagte Propst Marcus Antonioli der Deutschen Presse-Agentur im Anschluss an die Demo in Wismar. „Mir hat das viel Hoffnung gemacht auch für Wismar, dass wir in einer so breiten und bunten Gemeinschaft auf dem Markt waren.“ Er hoffe, dass es wahrgenommen werde, dass es durchaus auch Hoffnungszeichen auch im Osten gebe.
Auslöser für die Proteste waren Enthüllungen des Recherchezentrums Correctiv über ein Treffen radikaler Rechter am 25. November, an dem einige AfD-Politiker sowie einzelne Mitglieder der CDU und der sehr konservativen Werteunion in Potsdam teilgenommen hatten. Seitdem gibt es bundesweit zahlreiche Demonstrationen gegen rechts.