In Mecklenburg-Vorpommerns Schulen ist im Schuljahr 2022/23 mehr Unterricht ausgefallen als in den Jahren vor der Corona-Pandemie. An den allgemeinbildenden Schulen fielen 3,6 Prozent aller Stunden aus, wie Bildungsministerin Simone Oldenburg (Linke) am Mittwoch mitteilte. Im Schuljahr 2015/16 waren es demnach zwei Prozent gewesen, bis zum Schuljahr 2018/19 stieg der Anteil auf 2,4 Prozent. Während der Corona-Pandemie fiel die Statistik aus.
An den staatlichen Berufsschulen ist der Unterrichtsausfall mit 7,8 Prozent 2022/23 noch ausgeprägter gewesen, wie es weiter hieß. Im Schuljahr 2015/16 waren es noch 5,9 Prozent gewesen und 2018/19 dann 6,8 Prozent.
Als Gründe für den gestiegenen Ausfall nannte Oldenburg neben dem Lehrermangel vor allem mehr Krankheitsfälle von Lehrkräften und auch von deren Kindern. Hinzu gekommen sei die stark gestiegene Zahl von Flüchtlingskindern aus der Ukraine nach dem Überfall Russlands im Februar 2022. Mehr als 5000 Schülerinnen und Schüler seien in 121 Vorklassen, im gemeinsamen Unterricht oder im berufsvorbereitenden Jahr an Berufsschulen unterrichtet worden. Dafür gebe es 272 zusätzliche pädagogische Kräfte.
Oldenburg dankte den Lehrkräften für deren Anstrengungen, dass nicht noch mehr Unterricht ausgefallen sei. Teilzeitlehrer hätten aufgestockt, andere hätten Überstunden geleistet. Durch Vertretungen, Klassenzusammenlegungen und Stillarbeit seien an den allgemeinbildenden Schulen 10,5 Prozent des Unterrichts abgedeckt worden. Im Schuljahr 2015/16 waren es demnach 8,2 Prozent, 2018/19 dann 9,1 Prozent.