Nach dem spürbaren Rückgang der Verkehrsunfälle in den Jahren der Corona-Pandemie nähern sich Unfallzahlen auch in Mecklenburg-Vorpommern wieder dem früheren Niveau, doch sank die Zahl tödlicher Unfälle 2023 auf ein historisches Tief. Wie Innenminister Christian Pegel (SPD) am Dienstag in Schwerin mitteilte, wurden im Vorjahr auf den Straßen im Nordosten 55.641 Unfälle registriert. Das sei im Vergleich zu 2022 ein Anstieg um vier Prozent. Die Zahl der Verkehrstoten nahm nach dem leichten Anstieg in den beiden Vorjahren allerdings deutlich ab und erreichte mit 57 den bislang niedrigsten Stand.
Im Ländervergleich verzeichnete MV mit 31 Prozent den mit Abstand stärksten Rückgang. „Diese Entwicklung bestärkt unsere Landespolizei weiterhin in der Präventionsarbeit, um der Leitidee der „Vision Zero“ – also die Zahl der Getöteten und Schwerverletzten durch Verkehrsunfälle auf ein Minimum zu reduzieren – möglichst nahezukommen“, erklärte Pegel bei der Vorstellung der Verkehrsunfallstatistik für 2023.
Unfälle im Straßenverkehr bedeuteten großes Leid für die Betroffenen und ihre Angehörigen und jeder Tote sei einer zu viel. Von den 57 im vergangenen Jahr tödlich Verunglückten seien 31 mit einem Pkw unterwegs gewesen, 10 allerdings nicht angeschnallt. „Der Gurt kann Leben retten – aber nur, wenn er angelegt ist“ mahnte der Innenminister. Fast die Hälfte der tödlichen Unfälle in MV ereigneten sich auf Alleen. Bundesweit stieg nach Auswertung der bislang vorliegenden Unfalldaten die Zahl der getöteten Verkehrsteilnehmer um etwa 1,5 Prozent auf 2830.
Laut Pegel endeten im Vorjahr mehr als 90 Prozent der Unfälle in Mecklenburg-Vorpommern mit Blechschäden. Die Anzahl der Verkehrsunfälle mit Verunglückten sei geringfügig auf 4880 gesunken. Bei den Schwerverletzten habe es erfreulicherweise einen Rückgang um gut 13 Prozent von 1266 auf 1105 gegeben.
Als besonders unfallträchtig stellten sich laut Statistik drei Wochentage heraus: neben Donnerstag auch Samstag und Sonntag. Als mögliche Gründe führte Pegel an, dass Menschen zum Ende der Woche von der Arbeit erschöpft und so auch unkonzentrierter seien. Zudem seien sie zu Besuchen oder Veranstaltungen unterwegs und nutzten Straßen, die sie „nicht aus dem Effeff“ kennen. Außerdem werde am Wochenende häufiger gefeiert.