Mecklenburg-Vorpommern will seine Ausgaben für die Kinderbetreuung erneut aufstocken.
In den kommenden drei Jahren sollen zusätzlich insgesamt 13 Millionen Euro für eine bessere Personalausstattung in den Kitas bereitgestellt werden. Da künftig Auszubildende im ersten und zweiten Lehrjahr nicht mehr bei der Personalstellenbemessung angerechnet werden, könnten zusätzliche Mitarbeiter eingestellt werden, erklärte Bildungsministerin Simone Oldenburg am Mittwoch im Landtag in der ersten Lesung des neuen Landeskita-Gesetzes.
Bislang werden auch angehende Erzieher und Erzieherinnen in den Personalschlüssel eingerechnet – mit 30 beziehungsweise 40 Prozent. Das führe zu Nachteilen für Einrichtungen, die sich an der seit 2017 möglichen dreijährigen dualen Ausbildung beteiligen, räumte Oldenburg ein. Die Gesetzesänderung sei nun Teil einer Qualitätsoffensive in der frühkindlichen Bildung. „Mit 13 Millionen Euro entlasten wir die Träger, die Kreise und kreisfreien Städte, sowie die Gemeinden. Geld, mit dem sie weitere Erzieherinnen und Erzieher einstellen können, die wir in unserem Bundesland ausbilden“, erklärte die Ministerin.
Nach Angaben Oldenburgs schlossen seit 2017 im Land 8400 junge Leute eine Erzieher-Ausbildung ab. Sabine Enseleit von der FDP beklagte, dass nur etwa die Hälfte der Absolventen auch eine Anstellung im Land erhalten habe. Wie Anne Shepley von den Grünen forderte sie einen stärkeren Personalaufbau, um die Betreuungsschlüssel in Krippen und Kitas zu verbessern. In bundesweiten Vergleichen landete Mecklenburg-Vorpommern regelmäßig weit hinten. Enrico Schult (AfD) hingegen warnte vor den finanziellen Folgen. Das Land könne sich keine weiteren soziale Wohltaten zu Lasten der Steuerzahler leisten.