Wahlplakate hängen oftmals nur ein paar Tage, dann werden sie heruntergerissen oder beschmiert. Großaufsteller liegen umgestürzt auf Rasenflächen – und das nicht nur in großen Städten, sondern auch auf dem Land, zuletzt etwa in Ludwigslust. Bis zu Wochenbeginn sind im laufenden Bundestagswahlkampf in Mecklenburg-Vorpommern bereits 626 Plakate zerstört worden, wie eine Sprecherin des Schweriner Innenministeriums auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte.
Die Parteien sind sauer. „Die Zerstörung von Plakaten ist auch in diesem Wahlkampf ein riesiges Problem“, sagte der CDU-Landesvorsitzende Daniel Peters.
Geringe Aufklärungsquote
Selten gelingt es, die Täter zu ermitteln. Der Landesgeschäftsführer der Linken, Salim Hemeed, sagte, die Aufklärungsquote sei so gering, dass seine Partei gar nicht mehr immer Anzeige erstatte. Nach seiner Einschätzung werden etwa fünf Prozent der Wahlplakate zerstört.
Anfang der Woche meldete die Polizei einen Erfolg: In der Nacht zu Montag ertappten Beamte in Schwerin einen 24-Jährigen auf frischer Tat, wie die Polizeiinspektion mitteilte. Er soll 15 Wahlplakate in einer Straße beschädigt haben. Ein Zeuge hatte die Polizei informiert, wie es hieß.
Gegen den mutmaßlichen Täter wird nun wegen des Verdachts der Sachbeschädigung ermittelt. Das Strafgesetzbuch sieht für Sachbeschädigung Geldstrafen oder eine Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren vor.