Mit vorsichtigem Optimismus schaut die Tourismusbranche auf die Saison 2022. Diese Zeit werde noch einmal von den Auswirkungen der Corona-Pandemie geprägt sein, in der der Inlandstourismus eine überproportionale Nachfrage erfahre, sagte der Geschäftsführer des Landestourismusverbands, Tobias Woitendorf, der Deutschen Presse-Agentur. Er zeigte sich aber davon überzeugt, dass dies nur ein vorübergehender Zustand sei. „Das wird sich ändern, wenn der weltweite Tourismus wieder möglich ist.“ In der kommenden Woche beginnt die auf eine Onlineversion abgespeckte Internationale Tourismusbörse ITB.
Um die Saison reibungslos gestalten zu können, fordere die Branche ab dem 20. März den Wegfall aller tiefgreifenden Corona-Schutzmaßnahmen, wenn die Situation in den Krankenhäusern dies zulasse. „Wir erwarten von der Politik, dass sie vorausschauend arbeitet und das Ungetüm Corona-Verordnung auf Null setzt“, sagte Woitendorf. Wünschenswert wären langfristige Konzepte. Die ganze Branche wolle gerne wissen, was im Herbst auf sie kommt, wenn möglicherweise die Pandemie wieder Fahrt aufnimmt.
Bei der Bewältigung der bisherigen Pandemie-Zeit hätten sich die Unterstützungsprogramme wie das Kurzarbeitergeld bewährt, sagte Woitendorf. „Die große Pleitewelle ist ausgeblieben.“ Allerdings gebe es Verluste bei den Angeboten einzelner regionaler Anbieter, manche Dienstleister hätten auch ihre Öffnungszeiten gekürzt. Als das ganz große Problem der kommenden Monate werde sich voraussichtlich die begrenzte Zahl der Mitarbeiter zeigen.
Als Alternative zum bisherigen ITB-Programm werde der Tourismusverbands Mecklenburg-Vorpommern kommende Woche eine eigene Online-Pressekonferenz abhalten. Woitendorf meinte, dass nach der dritten ITB-Absage hintereinander das Messegeschehen prinzipiell überdacht werden sollte. Möglicherweise könnte es mehr regionale Messen geben. Diese Branchentreffen seien aber als Foren für den Austausch nötig.
