Sonntag, 10.November 2024 | 23:04

Martin: Unikliniken-Ausschuss nicht Grund für Chefwechsel

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Der Wechsel an der Spitze der Aufsichtsräte der Unikliniken in Rostock und Greifswald steht laut Wissenschaftsministerin Bettina Martin (SPD) nicht mit dem neuen Untersuchungsausschuss im Landtag in Verbindung. Es gebe gar keinen Zusammenhang, sagte die Ministerin bei einer Pressekonferenz am Dienstagmorgen in Schwerin. Der nun abberufene frühere Finanzminister Mathias Brodkorb (SPD) sei daher kein Bauernopfer. Bereits seit Ende 2021 sei man über eine Vertragsauflösung im Gespräch gewesen.

An seiner Stelle soll nun der ehemalige Präsident des Landesrechnungshofes, Tilmann Schweisfurth, den Aufsichtsratsvorsitz für beide Kliniken übernehmen und den Worten der Ministerin zufolge Ruhe in die Häuser bringen. Das Ministerium hatte den Wechsel in einer Pressemitteilung am späten Montagabend bekannt gegeben.

Der von den Oppositionsfraktionen CDU, Grünen und FDP eingesetzte Landtagsausschuss soll dem Verdacht des Missmanagements und der Verschwendung von Steuermitteln nachgehen. Laut dem CDU-Fraktionschef Franz-Robert Liskow ist es zudem Aufgabe des Gremiums zu klären, wie groß die Gefahren für die Arztausbildung und die medizinische Versorgung sind.

Der neue Aufsichtsratschef will die Versorgung und die Forschung in den beiden Kliniken für die Zukunft stärken. Er sehe seine Aufgabe nicht allein in zusätzlichen Sparanstrengungen, so Schweisfurth. Gleichzeitig betonte er, dass er allein für die Überwachung der jeweiligen Geschäftsführungen verantwortlich sei, der Aufsichtsratschef leite die Kliniken nicht operativ.

Sein Vorgänger war zuletzt in die Kritik geraten, nachdem bekannt geworden war, dass er im Rahmen einer erlaubten publizistischen Tätigkeit verdeckt unter dem Pseudonym „Uschi“ an einer digitalen Veranstaltung eines Lesbenverbandes teilgenommen und darüber berichtet hatte. Der Deutsche Presserat sprach wegen des so entstandenen Artikels eine Rüge gegen das Magazin „Cicero“ aus, für das Brodkorb regelmäßig schreibt.

Laut Ministerin Martin wird Brodkorb – dessen Vertrag regulär noch bis 2024 gereicht hätte – eine Abfindung in Höhe eines Jahresgehalts bekommen, dies entspricht in der Besoldungsgruppe B5 rund 113.000 Euro.

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