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Marinearsenal Warnowwerft offiziell „in Dienst gestellt“

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Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) erhofft sich vom neuen Marinearsenalstandort Warnemünde eine deutliche Verbesserung der materiellen Einsatzbereitschaft der deutschen Marine. „Das ist ein sehr guter Tag für die Bundeswehr und die Marine“, sagte sie am Mittwoch bei der offiziellen Inbetriebnahme der Werft, die der Bund im Sommer vorigen Jahres gekauft hatte. Der Standort trägt künftig den Namen Warnowwerft. So hieß die Schiffbaustätte schon zu DDR-Zeiten.

Die jahrzehntelange Mangelwirtschaft in der Bundeswehr habe auch bei der Marine tiefe Spuren hinterlassen, sagte Lambrecht. „Die Marine ist auf Kante genäht und vielfach nicht einmal das.“ Viele Boote und Schiffe seien in die Jahre gekommen. Es gehe darum, die Ärmel hochzukrempeln und die Bundeswehr und Marine wieder zu dem zu machen, was sie sein müssten: „Voll einsatzbereit, leistungsfähig und jederzeit in der Lage, unser Land und unser Bündnis schlagkräftig zu verteidigen.“

An einem Festakt in der Werfthalle nahmen rund 150 geladene Gäste teil. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) betonte, mit der Entscheidung des Bundes bleibe dem Schiffbau ein traditionsreicher Standort erhalten. Rostock bekomme seine Werft zurück – sogar unter dem alten Namen „Warnowwerft“. Das Marinearsenal gehört zum Geschäftsbereich des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr.

Der Bund übernahm den früheren Standort der insolventen MV-Werften-Gruppe am 1. August 2022. Das Marinearsenal verfügt über Standorte in Wilhelmshaven, Kiel und nun auch in Rostock, wo bereits 480 Mitarbeiter tätig sind. Derzeit ist nach früheren Angaben nur etwa ein Drittel der Marine-Flotte einsatzklar, zwei Drittel sind in der Wartung oder der Werft. Das Verhältnis soll umgedreht werden.

Unbeantwortet blieb auch am Mittwoch die Frage, ob ein Teil der Werftfläche in Warnemünde möglicherweise privatwirtschaftlich genutzt werden kann. Das belgische Unternehmen Smulders hatte bereits vor Monaten sein Interesse signalisiert, auf einem Teil des ehemaligen MV-Werften-Geländes Plattformen für die Offshore-Windindustrie zu bauen.

Schwesig und Lambrecht versicherten beide, dass man bei diesem Thema im Gespräch sei. „Als Verteidigungsministerin ist es mir natürlich wichtig, dass bei allen Entscheidungen, die gegebenenfalls getroffen werden, immer die Sicherheitsinteressen eine ganz gewichtige Rolle spielen“, betonte Lambrecht.

Der Bezirksleiter IG Metall Küste, Daniel Friedrich, sagte, die Werft in Rostock-Warnemünde sei ein optimaler Standort, an dem in Ko-Nutzung mit dem Marinearsenal der Bundeswehr bis zu drei Plattformen gleichzeitig produziert werden könnten. Mit Smulders gebe es einen Spezialisten, der das Knowhow und die Finanzkraft mitbringe, um dies umzusetzen. „In Rostock-Warnemünde lassen sich die Belange der nationalen Sicherheit und Verteidigung sowie der Energiewende und Energiesicherheit verbinden“, so Friedrich.

Am neuen Marinearsenal-Standort Warnemünde sollen planmäßig vier Marineschiffe im Jahr instandgesetzt und dabei auch Aufträge im Millionenwert an die Privatwirtschaft vergeben werden. Inklusive Material ergibt sich laut Marinearsenal jährlich ein Gesamtumsatzvolumen im Bereich „eines hohen zweistelligen Millionenbetrages“. In diesem Jahr stehen noch Instandsetzungsarbeiten für die Flottendienstboote „Alster“ und „Oste“ an, 2023 soll die Ausschreibung für die Korvette „Erfurt“ erfolgen.

Die in Mecklenburg-Vorpommern mitregierende Linke verwies darauf, dass bei all der „Feierlaune“ nicht ungesagt bleiben dürfe, dass es hier um die Wartung von Marineschiffen gehe, also um militärische Ausrüstung. Es müsse nun alles für eine zivile Nutzung der weiteren Flächen in Warnemünde getan werden, erklärten die Linken-Landesvorsitzenden Vanessa Müller und Peter Ritter. „Hier erwarten wir mindestens das gleiche Engagement der Berliner Politik, wie für den Marinearsenal-Stützpunkt“.

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