Mittwoch, 27.November 2024 | 03:32

Mal nicht nur „O Tannenbaum“: Zu Weihnachten neue Musik gefällig?

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Die alten Weihnachtsklassiker gehen nicht mehr aus dem Ohr und auch der Lebkuchen schmeckt wie jedes Jahr. Zeit für etwas Abwechslung in der Weihnachtszeit! Da kommen neue Weihnachtssongs gerade richtig – ob rockige Beats, entspannter Deutsch-Pop oder festlicher Schlager. Wer noch auf der Suche nach einem aktuellen Weihnachtsalbum ist, wird hier vielleicht fündig.

Popsänger Wincent Weiss landet mit seinem Weihnachtsalbum nicht nur an der Spitze der Album-Charts, sondern erfüllt sich mit „Wincents Weisse Weihnachten“ nebenbei noch einen Traum. „Ich wollte schon immer mal ein Weihnachtsalbum machen. Weihnachten ist für mich ein Herzensthema“, sagt der 30-Jährige. Ganze 15 weihnachtlichen Popsongs finden sich auf der Platte.

Weiss schafft mit seinem Album nicht nur zeitgemäße Weihnachtsstimmung, sondern eine Balance zwischen ausgelassener Freude und eher ruhigen und emotionalen Tönen. In seinen Songtexten zeichnet er Bilder der für ihn „besten Zeit im Jahr“, in denen sich jeder auf die eine oder andere Art und Weise wiederfinden kann. „Mir ist aufgefallen, dass es bei deutscher Weihnachtsmusik ganz oft entweder Kinderlieder oder religiöse Songs gibt und noch viel zu wenig dazwischen. Die Lücke wollte ich ein bisschen schließen helfen“, sagt Weiss.

Dass Roland Kaiser auch besonders festlich kann, hat er bereits 2021 mit seinem Album „Goldene Weihnachtszeit“ bewiesen. Jetzt legt der Schlagerstar nochmal fünf neu arrangierte Stücke nach und überrascht mit viel Englisch, Swing und Bläserklängen.

„Ich hatte immer den Wunsch, einmal mit Till Brönner zusammenzuarbeiten. Er ist ein wunderbarer Mensch und fantastischer Musiker. Ich habe ihn dann angerufen und gefragt“, sagt Kaiser. „Wir hatten einen gemeinsamen Arrangeur. Mein Part wurde zuerst in Berlin aufgenommen. Als Till ins Studio kam, war ich dabei. Die Zusammenarbeit war sehr bewegend.“ Die beiden spielen das schottische Volkslied „Auld Lang Syne“.

Von der Zusammenarbeit mit Nana Mouskouri für den Song „Most Wonderful Time Of The Year“ zeigt sich Kaiser besonders beeindruckt. „Bei der Aufnahme im Studio in Berlin hat sie mit ihren 89 Jahren eine unglaubliche Lebensfreude ausgestrahlt“, sagt Kaiser. Weitere Songs gibt es mit der Moderatorin Michelle Hunziker („Baby It’s Cold Outside“) und der österreichischen Popschlager-Queen Melissa Naschenweng („Es wird scho glei dumpa“).

Die Band Unheilig gestaltet ihr Weihnachtsalbum „Weihnachtslichter“ mit einer alternativen Sammlung an Weihnachtsklassikern. Die insgesamt 14 weihnachtlichen Tracks bleiben dabei im gewohnten Unheilig-Stil rau und rockig, aber trotzdem festlich.

Dabei sind die Songs nicht neu, sondern waren schon auf der zweiten Hälfte der 2021 erschienen Zusammenstellung „Lichterland – Best Of“ zu finden. Zu jedem Adventssonntag gibt es einen Song – immer im gleichen Spoken-Word-Stil leitet der Graf die nächste Stufe der Adventszeit ein. Dazwischen finden sich viele Coversongs von Klassikern wie „Leise rieselt der Schnee“ oder „Es kommt ein Schiff geladen“.

Pop-Ikone Cher hat ihr erstes Weihnachtsalbum veröffentlicht: 13 Titel, von denen keiner etwas mit „Stille Nacht, Heilige Nacht“ zu tun hat. Auf dem Album „Christmas“ finden sich Songs im Folk-Rock-, Rock-, Pop- und Disco-Stil. Auf „Christmas“ reinterpretiert Cher Klassiker wie „Santa Baby“, „Run Run Rudolph“ und „Please Come Home For Christmas“, das sie zusammen mit der amerikanischen Jazz- und Popsängerin Darlene Love aufgenommen hat.Es ist das erste Mal, dass Cher auf einem ihrer Alben im Duo singt. Sie habe noch nie andere Musiker zur Zusammenarbeit auf einer ihrer Platten eingeladen, erklärt sie. Ausgesucht hat sie sich für ihre Duette neben Love auch Michael Bublé, Tyga, Cyndi Lauper und Stevie Wonder.

Ein klein wenig Konkurrenz bekommt Cher womöglich von David Foster und Katharine McPhee. Der Songwriter und Produzent, der ganze 16 Grammys im Schrank hat, hatte zusammen mit seiner Frau bereits im vergangenen Jahr die Zusammenstellung „Christmas Songs“ herausgebracht. Nun haben die beiden ihr Werk noch einmal um sieben Songs erweitert, darunter ebenfalls Klassiker wie „Santa Baby“, „Snow“ oder „Amazing Grace“, für den zudem der berühmte Tabernacle Choir engagiert wurde.

„Zu sagen, dass sie spektakulär sind, ist eine Untertreibung. Wir haben die ganze Kraft, die wir aufbringen konnten, mit diesem großartigen Chor zusammengebracht“, jubelt Foster über die Zusammenarbeit. Doch auch der Rest des Albums, bei dem mal zur Rockgitarre gegriffen wird und mal auch nur Klavier und Gesang zum Tragen kommen, soll niemanden enttäuschen: „Wir haben viel Herzblut hineingesteckt und wir hoffen, dass man das merkt. Weihnachten ist für so viele Menschen die schönste Zeit des Jahres. Wir wollen diese Freude mit euch allen feiern.“

Die Band The Tenors bringt ihr zweites Weihnachtsalbum „Christmas with The Tenors“ auf den Markt. Das Album bildet eine Kollektion aus alt-bewährten Klassikern wie „Ave Maria“ oder „White Christmas“. Aber auch Remakes aktueller Songs wie „Snowman“ von der australischen Singer-Songwriterin Sia bindet die vierköpfige Gesangsgruppe ein. Das Album überzeugt im weihnachtlichen Stil mit starken Gesangseinlagen und einer besinnlich-harmonischen Stimmung.

Wolfgang Petry hat sein erstes Weihnachtsalbum seit 23 Jahren veröffentlicht. Der Kölner Ohrwurm-Spezialist singt dort stimmungsvoll vom Nikolaus, der sich mit Badehose und Plastikschlappen in die Sonne verabschiedet hat („Keine Mäntel, keine Mützen, jeder hat hier einen sitzen“), und vom Weihnachtsmann, der mit Mama durchbrennt. Das neue Album „Immer wenn es schneit“ umfasst zwölf Titel, sowohl Eigenkompositionen als auch Coverversionen von Klassikern wie „Schneeflöckchen, Weißröckchen“ – bei dem Rheinländer „Schneeflöckschen, Weißröckschen“.

„Bei fast jedem Song habe ich eigene Sachen hinzugefügt“, sagt Petry. „Es ist mir einfach zu simpel, die Lieder nur abzusingen.“ Da heißt es dann zum Beispiel: „Merry Christmas – was ne geile Zeit“ und „Es klingelt an der Tür – die Kinder schreien: ‚Amazon!'“. Petry erklärt: „Die Sprache hat sich ja auch weiterentwickelt, nicht nur für die Kids, sondern auch für die älteren Leute.“

Sängerin Alanis Morissette covert auf ihrer Weihnachtsplatte unter anderem den Song „Last Christmas“ von Wham! „Als ich aufwuchs, war Wham! eine meiner Lieblingsbands, und ich bin schon so lange ein großer George-Michael-Fan, wie ich mich erinnern kann“, sagt Morissette. „Diesen Song zu covern, fühlt sich super besonders an und ist die perfekte Art, die Feiertage zu feiern.“

Darüber hinaus veröffentlicht die Sängerin mit „Happy Xmas (War is Over)“ von John Lennon und Yoko Ono, William Chatterton Dix‘ „What Child is This?“ und „Little Drummer Boy“ von Katherine Kennicott Davis drei weitere Weihnachtsklassiker in neuen Versionen.

Tom Gaebel hat nach der Neuauflage des 2015 erschienenen „A Swinging Christmas“ sein drittes Weihnachtsalbum „A Christmas to Remember“ veröffentlicht. Das Album verbindet dabei deutsche und englische Cover-Songs, die teilweise mit Gästen begleitet werden. Die Songs sind größtenteils Big-Band-Versionen von Weihnachts-Klassikern wie „All I Want For Christmas Is You“ oder „Last Christmas“.

„Weihnachten ist aber doch die Zeit für Ehrlichkeit, für Liebe und für Glanz in jeder Bude. Und ich denke, das alles hört man ‚A Christmas To Remember‘ in jedem Moment an!“, sagt Gaebel zu seinem Album.

Ein ganzes Album ist Ihnen zu viel? Dann gibt es zum Schluss noch einen Song-Tipp, denn auch Volkan Baydar lässt es in diesem Jahr unter dem Tannenbaum swingen. Mit „Weihnachtszeit“ veröffentlichte der Sänger der Hamburger Band Orange Blue seine ganz eigene Hommage an das Fest aller Feste. Dazu veröffentlichte er auch ein Musikvideo, in dem urplötzlich Rolf Zuckowski in der Küche steht. Bleibt nur zu hoffen, dass er uns nicht in die Weihnachtsbäckerei entführen will. In diesem Sinne: Frohes Fest – vielleicht ja mit neuer Musik.

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