Die AfD ist an vielen Orten nicht gerne gesehen. Wer mit der fremdenfeindlichen Partei in Verbindung steht, muss damit rechnen, abgewiesen zu werden. Immer wieder gibt es deswegen Probleme, Räumlichkeiten für AfD-Veranstaltungen zu organisieren. Auch Parteichefin Alice Weidel hatte einem Bericht zufolge nun Probleme. Allerdings vermutlich nicht wegen ihrer Parteimitgliedschaft.
Nach einer Rede am Abend im glanzvollen Rathaus der Hansestadt sollte es nach Informationen vom „Hamburger Abendblatt“ prunkvoll für Weidel weitergehen: Sie habe im Luxus-Hotel Louis C. Jacob an der von Villen geprägten Elbchaussee übernachten wollen. Die Unterkunft befindet sich ein paar Kilometer westlich vom Stadtzentrum im feinen Stadtteil Nienstedten direkt an der Elbe.
Weidels Buchung wurde dem Bericht zufolge jedoch storniert, weil sie versucht haben soll, unter falschem Namen einzuchecken. Das Hotel wollte sich nicht zum konkreten Fall äußern, teilte jedoch mit, es sei vollkommen unüblich, unter falschem Namen einzuchecken. „Alle Spitzenpolitiker, Royals, Botschafter buchen die Zimmer bei uns unter ihrem richtigen Namen. Wir müssen uns darauf als Haus doch einstellen können.“
Ausweichen zum Flughafen
AfD-Kreise verbreiteten in sozialen Netzwerken die Behauptung, Weidel sei wegen ihrer Parteimitgliedschaft abgelehnt worden, was aus dem Bericht jedoch nicht hervorgeht. Laut „Abendblatt“ wurde der 45-Jährigen noch erlaubt, sich im Hotel „frisch“ zu machen. Die AfD-Hamburg schrieb auf Facebook: „Das Hotel Louis C. Jacob in Blankenese soll gestern Dr. Alice Weidel eine Übernachtung verweigert haben. Wie niederträchtig ist das?“
Die AfD-Chefin soll die Entscheidung ruhig hingenommen haben und in eine weniger schicke Gegend ausgewichen sein: am Flughafen in Fuhlsbüttel ins Vier-Sterne-Hotel Courtyard by Marriott. Die Unterkunft und die AfD wollten sich auf Nachfrage der Zeitung nicht äußern.
Weidel hatte am Donnerstagabend im Rathaus vor Publikum gesprochen. Draußen versammelten sich zuvor über 15.000 Menschen zu einem Großprotest gegen den Auftritt. Weidels Besuch wurde quer durch die Parteien in der Hamburger Politik kritisiert. Bürgermeister Tschentscher sprach von „ungebetenen Gästen“.