Freitag, 20.September 2024 | 17:46

Lokführerstreik beeinträchtigt Zugverkehr in MV

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Der Streik der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat am Mittwoch auch in Mecklenburg-Vorpommern zu zahlreichen Zugausfällen geführt und wird am Donnerstag vor allem Pendler erneut vor Herausforderungen stellen.

Die Deutsche Bahn lässt auf viel genutzten Strecken Züge oder Busse nach einem Ersatzfahrplan verkehren, der jedoch deutlich reduziert ist. Dazu gehörten nach Unternehmensangaben die Verbindungen Rostock – Schwerin – Hamburg, Lübeck – Bad Kleinen – Güstrow – Ueckermünde und Rostock – Neustrelitz – Berlin. Zwischen Wismar und Tessin sowie Rostock und Graal-Müritz sei der Zugverkehr nach Regelfahrplan abgesichert.

Weitere Regionalverbindungen wurden für die beiden Streiktage gänzlich gestrichen. Darunter sind die Verbindungen Stralsund – Greifswald, Wismar – Schwerin – Ludwigslust, die S-Bahn zwischen Rostock und Warnemünde sowie die Bäderbahn auf Usedom. Für Gäste auf der Urlauberinsel bedeutete das am Mittwoch bei fehlendem Strandwetter deutlich eingeschränkte Bewegungsfreiheit. An solchen Tagen seien sonst bis zu 10.000 Menschen per Bahn auf der Insel unterwegs.

Am Mittwochmorgen habe sich abgezeichnet, dass Streikschwerpunkte im Osten Deutschlands lägen, teilte die Deutsche Bahn mit. Trotz des Ersatzfahrplans könne nicht garantiert werden, dass Reisende an ihr Ziel kämen. Im Fernverkehr wurden bundesweit etwa 75 Prozent der Züge gestrichen. Laut Bahn werden rund 150 Busse eingesetzt, um Verbindungen im Nah- und Fernverkehr aufrechtzuerhalten. Der Streik soll bis Freitag, 02.00 Uhr andauern.

Nicht direkt betroffen sind die Verbindungen der Ostdeutschen Eisenbahn (Odeg), die mehrere Linien in Mecklenburg-Vorpommern bedient. Die Züge seien weitgehend planmäßig gefahren, aber deutlich voller gewesen als sonst, sagte eine Sprecherin. Für viele Reisende aus dem Norden sei die Odeg am Mittwoch die einzige Möglichkeit gewesen, nach Berlin zu kommen – in der Hoffnung, von dort weiterreisen zu können. Die Züge verkehren auf der Linie Wismar – Berlin – Cottbus, aber auch zwischen Rostock und Binz sowie Rehna und Parchim.

Die GDL-Mitglieder streiken offiziell für höhere Gehälter und bessere Arbeitsbedingungen. Unter anderem verlangen sie eine Corona-Prämie von 600 Euro und 3,2 Prozent mehr Geld in zwei Stufen. Die Bahn will die Erhöhung nach den coronabedingten Verlusten über eine längere Zeit strecken. Allerdings schwelt im Hintergrund ein Streit zwischen GDL und der größeren Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG darum, wer letztlich die Tarifverträge mit der Deutschen Bahn maßgeblich aushandelt.

Die Deutsche Bahn riet ihren Fahrgästen, nicht zwingend nötige Fahrten zu verschieben. Es gebe umfangreiche Kulanzregelungen. Alle bereits gebuchten Fahrkarten des Fernverkehrs für Strecken, die vom GDL-Streik betroffen seien, würden ihre Gültigkeit behalten und könnten bis einschließlich 20. August flexibel genutzt werden. Die Zugbindung bei Sparpreisen und Super-Sparpreisen sei aufgehoben.

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