Linksfraktionschefin Simone Oldenburg bewertet die geplante Änderung des Lehrerbildungsgesetzes als „Luftnummer“.
Der künftig verbindliche berufsbegleitende Vorbereitungsdienst für sogenannte Seiteneinsteiger in den Lehrerberuf werde für maximal zehn Prozent dieser Personen wirksam. Zudem fehlten der Gesetzesänderung Impulse für eine längst überfällige Reform des Lehramtsstudiums. „Es wird kein Student mehr als zuvor im Land das Studium beenden“, sagte Oldenburg am Montag in Schwerin. Jüngsten Erhebungen zufolge brechen in Mecklenburg-Vorpommern mehr als zwei Drittel der Lehramtsstudenten für Regionale Schulen das Studium ab oder wechseln in ein anderes Bundesland. Am Mittwoch soll das von Bildungsministerin Bettina Martin (SPD) vorgelegte neue Lehrerbildungsgesetz erstmals im Landtag beraten werden.
Aufgrund des zunehmenden Lehrermangels war Mecklenburg-Vorpommern dazu übergegangen, vermehrt auch Akademiker und Berufspraktiker ohne pädagogische Ausbildung in den Schuldienst zu übernehmen. Um fehlende Kenntnisse zu erlangen, sollen Seiteneinsteiger eine zweijährige Qualifizierung absolvieren, vergleichbar dem Referendariat. Laut Oldenburg sind daran aber sehr enge Bedingungen geknüpft.
Laut Bildungsministerium waren zu Beginn des aktuellen Schuljahres 1344 Lehrkräfte an öffentlichen allgemein bildenden und beruflichen Schulen des Landes Seiteneinsteiger. Das entspreche einem Anteil von etwa 11 Prozent. Zwei Jahre zuvor lag dieser Anteil unter den 11 300 Lehrern im Land noch bei acht Prozent.