Die Backkette Lila Bäcker hat beim Amtsgericht Neubrandenburg ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung beantragt. Das Unternehmen wolle sich so neu ausrichten, wie es am Montag mitteilte. Das Amtsgericht bestätigte den Eingang eines entsprechenden Antrags.
Wegen des Kriegs in der Ukraine sind laut Unternehmen viele Kosten gestiegen und Kunden halten sich angesichts der Inflation zurück. Schon die Corona-Pandemie hatte Lila Bäcker den Angaben zufolge Probleme bereitet. Der Betrieb laufe in allen gut 230 Filialen und mit allen 1600 Mitarbeitern unverändert weiter.
Die Eigenverwaltung ist eine Variante des Insolvenzverfahrens, bei der es keinen Insolvenzverwalter, sondern einen sogenannten Sachwalter gibt, der das Verfahren begleitet und überwacht. Nach Angaben des Gerichts verwaltet das Unternehmen selbst das Verfahren.
Die Unser Heimatbäcker Holding, die als Lila Bäcker firmiert, hat Filialen in Berlin, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Schleswig-Holstein. Produziert wird in Pasewalk und Neubrandenburg, Logistikzentren gibt es zusätzlich in Gägelow bei Wismar und Großbeeren bei Berlin. Die Bäckerei suche für die Neuausrichtung auch Partner und verhandele mit Investoren, hieß es.
Das 1990 gegründete Unternehmen zählt sich selbst zu den führenden Filialbäckereien in Deutschland. Lila Bäcker hatte Anfang 2019 mit rund 2500 Mitarbeitern und 400 Läden Insolvenz angemeldet und war dank Landesbürgschaft aus Schwerin im September 2019 mit 270 Filialen und 2100 Mitarbeitern neu gestartet.