Im Tierwohl liegt nach den Worten von Mecklenburg-Vorpommerns Agrar- und Umweltminister Till Backhaus (SPD) der Schlüssel für wirtschaftlichen Erfolg der Milchviehhalter und notwendige Fortschritte im Klimaschutz. „Weniger, aber leistungsfähigere Kühe bedeuten gleichbleibende Milchmengen und gleichzeitig weniger Methanausstoß“, sagte Backhaus am Dienstag in Schwerin bei der Vorstellung jüngster Ergebnisse der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei.
Demnach sank die Zahl der Milchkühe in Mecklenburg-Vorpommern seit Anfang der 1990er Jahre von damals 250.000 auf nun noch etwa 150.000. Dadurch habe sich der Ausstoß des bei der Verdauung in den Kuhmägen entstehenden klimaschädlichen Methans nahezu halbiert. Auf die Milchmenge habe sich die Verringerung der Tierbestände aber nicht ausgewirkt. Durch Züchtung, optimierte Haltung und Versorgung mit hochwertigem Futter habe sich die Milchleistung je Kuh von damals 4500 Liter im Jahr auf heute knapp 11.000 Liter mehr als verdoppelt. Dies gehe einher mit einer deutlich besseren Gesundheit der Tiere.
Kritisch äußerte sich Backhaus zur Agrarpolitik von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne). „Der Umbau der Tierhaltung wird in Berlin ganz eindeutig nicht gewollt; stattdessen möchte man die Tierhaltung Schritt für Schritt ganz abschaffen“, beklagte Backhaus. Dabei seien Nutztiere nicht nur wichtig für die menschliche Ernährung, sondern auch für die Aufrechterhaltung des Nährstoffkreislaufes.
Die Landwirtschaft als größter Flächennutzer trage für den Klima- und Ressourcenschutz eine hohe Verantwortung und stelle sich den damit verbundenen Herausforderungen. „Wir alle brauchen Lebensmittel und wir alle möchten nachfolgenden Generationen fruchtbare Böden, sauberes Wasser, gute Luft und Artenreichtum hinterlassen, damit dieser Planet weiter Bestand hat“, betonte Backhaus.