Die Grünen in Mecklenburg-Vorpommern haben einen ihrer Landtagskandidaten verloren.
Wie Landesverbandssprecher Ole Krüger am Montag in Schwerin erklärte, habe der Kandidat im Wahlkreis 14 Stefan Frey seinen Parteiaustritt erklärt. „Uns war keine vertrauensvolle und wertschätzende Zusammenarbeit mehr möglich“, sagte Krüger. Frey, der seit 1989 Mitglied der Grünen ist und von Nordrhein-Westfalen nach Briggow (Mecklenburgische Seenplatte) gezogen war, bestätigte den Austrittsplan. Hintergrund ist ein Wahlkampfvideo mit verstörenden Kriegsszenen mit Wehrmachtssoldaten aus dem Zweiten Weltkrieg von Frey.
Das Video hatte Frey ohne Beteiligung des Kreis- oder Landesverbandes erarbeiten lassen und am Wochenende öffentlich gemacht. In dem Streifen hieß es mit Verweis auf drohende kriegerische Auseinandersetzungen unter anderem: „Überlassen Sie unsere Zukunft nicht Gestrigen und Klimaleugnern.“ Kurz nach Veröffentlichung und heftigen Protesten hatte es Frey wieder löschen lassen.
Der Landesverband der Grünen distanziere sich ausdrücklich davon, Menschen, die dem wissenschaftlichen Konsens zum Klimawandel widersprechen, unreflektiert mit Nationalsozialisten gleichzusetzen, hieß es von Krüger. Ungeachtet des Austritts werde der 52-jährige Frey wohl im Wahlkreis 14 (Malchin, Altentreptow) zur Wahl am 26. September antreten, da die Wahlzettel gedruckt sind und er nicht darauf verzichten wolle. „Zu unserem Missfallen“, sagte Krüger nach Krisenberatung mit dem Kreisverband.