In der jüngsten Krise der Werften in Mecklenburg-Vorpommern stellt sich der Landtag hinter die Rettungsbemühungen der Landesregierung. Das Parlament erklärte am Freitag, die Regierung in ihrem Bestreben zu unterstützen, gemeinsam mit dem Bund und dem Eigner-Konzern Genting Hong Kong eine tragfähige Lösung zu entwickeln.
Es geht den Angaben zufolge um rund 130 Millionen Euro Darlehen, die der asiatische Genting-Konzern vorfristig nutzen möchte, um das in Bau befindliche Riesen-Kreuzfahrtschiff „Global Dream 1“ fertigzustellen. Eigentlich sollte das Geld erst nach der Fertigstellung fließen.
Das Schiff ist nach Worten von Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) zu 75 Prozent fertiggestellt. Komme es nicht zu einer Lösung des von Genting angezeigten Liquiditätsproblems, müsse möglicherweise der Weiterbau eingestellt werden. Rund 2000 Arbeitsplätze auf den Werften sowie 600 in der Transfergesellschaft und 3000 bei den Zulieferern seien in Gefahr. Hintergrund der Finanzprobleme von Genting sind den Angaben zufolge das weltweit anhaltend schlecht laufende Kreuzfahrtgeschäft infolge der Corona-Pandemie sowie aktuelle Schwierigkeiten von Genting, Immobilien auf dem chinesischen Markt zu verkaufen.
In den kommenden Tagen sollen Gespräche mit Genting und dem Bund für eine Lösung laufen. Am Mittwoch könnte es zu einer Sondersitzung des Finanzausschusses des Landtages kommmen, wie Staatskanzleichef Patrick Dahlemann (SPD) sagte. In der Landtagsdebatte wurden aber auch Zweifel formuliert, ob es richtig sei, Genting immer wieder zu stützen. In der Abstimmung enthielt sich die FDP-Fraktion, die AfD stimmte dagegen.
In der Wismarer Werft waren am Donnerstag rund 500 Mitarbeiter zusammengekommen und hatten an die Politik appelliert, die Werften weiter zu unterstützen.